Gefühlslastiger Mystik-Krimi

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fluxx Avatar

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Hier wird nach allen Regeln der Kunst perfekte Gruselatmosphäre erzeugt. Man fühlt sich an alte englische Krimis erinnert, in denen unheimliche Häuser, rätselhafte Mordfälle und "harmlose" Nachbarn eine Rolle spielten. Man brennt förmlich darauf, zu erfahren, was hier vorgefallen ist. Einen besonderen Reiz macht auch noch die erzählte Geschichte in der Geschichte aus, die mit der aktuellen Handlung in enger Beziehung steht und dem Ganzen noch eine gehörige Portion Mystik verpasst. Auch das Auffinden von alten Tagebüchern, mit deren Hilfe Licht ins Dunkel gebracht wird, trägt zur atmosphärischen Spannung bei und läßt den Leser direkt am Geschehen teilhaben.

Was mir an dem Buch nicht gefällt ist die nicht schlüssige und oft nicht nachvollziehbare Handlungsweise der betroffenen Personen. So zeigen bspw. Opfer und deren Angehörige an ihnen verübte Straftaten nicht an, obwohl sie den Täter kennen, sondern üben auf dilettantische (aber trotzdem erfolgreiche) Weise Selbstjustiz aus. Davon abgesehen ist dies ein unterhaltsamer, stimmungsgeladener Mystik-Krimi der vordergründig auf verletzten Gefühlen und Eitelkeiten aufgebaut ist.