Interessanter Aufbau, überwiegend spannend erzählt

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pharo72 Avatar

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Die Geschichte beginnt mit einem schockierenden Verbrechen, welches die ortsansässige Polizei nicht aufklären kann. Dadurch, dass die eigentlichen Opfer, die Nichten der hasserfüllten Tante Moira, Tagebücher hinterlassen haben und diese auch weitergeben konnten, klären sie den an ihnen verübten Mord und vor allem die Hintergründe selbst auf. Der Postbote Niall, dem vorerst eines der Tagebücher in die Hände fällt, folgt ihren Spuren.

Das Buch beginnt rasant mit der bereits bekannten Leseprobe. Die interessant scheinende Figur Desmond, der die Leichen entdeckt, taucht allerdings nie mehr auf, was ich als Manko empfand. Er wird ersetzt durch einen weiteren Postboten, Niall, der schließlich Fionas Tagebuch findet. In diesem sowie dem ihrer Schwester Rosie wird recht ausführlich die komplette Geschichte um „Darling Jim“ erzählt. Durch die überwiegende Erzählweise in den Tagebüchern nimmt der Spannungsbogen doch um einiges ab.

Die große Hysterie um Jim, vor allem noch nach seinem Tod, ist nicht so leicht nachzuvollziehen. Seine Geschichten, obwohl ein Spiegelbild seines eigenen Lebens, waren mir dann doch ein wenig zu viel Geschichte in der Geschichte, obwohl die Verknüpfung mit dem Märchen recht interessant ist. Seine Handlungsweise ist auch teilweise nicht nachvollziehbar. Da das Rätsel durch die 2 Tagebücher (haben sich die Schwestern abgesprochen, wer was schreibt?) eigentlich gelöst ist, hätte mich schon interessiert, was nun eigentlich in Aoifes Tagebuch hätte stehen sollen.

Das Setting mit den kleinen irischen Dörfern ist, wenn man von den Pups absieht, relativ austauschbar. Insgesamt ist das Buch durch seinen verschachtelten Aufbau schon interessant zu lesen und wer mal eine etwas andere Erzählweise ausprobieren möchte, dem kann das Buch uneingeschränkt empfohlen werden. Streckenweise ist es sogar richtig spannend, aber für meinen Geschmack halt nicht durchgehend genug.