Dieses Buch überrascht

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signalhill Avatar

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"Darling Rose Gold" von Stephanie Wrobel hat mich in vieler Hinsicht überrascht, obwohl ich durch die Leseprobe ja schon mehr oder weniger wusste, was mich erwartet. Doch das Cover und der Titel deuten erst einmal eher auf leichtere Literatur hin. Das Thema selbst ist aber ziemlich hart und wohl gar nicht mal so selten. Tatsächlich habe ich bereits einmal einen Jugendroman über das Münchhausen-Stellvertretersyndrom gelesen.

Anfangs fragt man sich wirklich, warum Rose Gold sich nicht ganz von ihrer Mutter abgewandt hat, denn das hätte sie wohl verdient. Patty hat ihre Tochter nicht zu einer selbstbewussten, selbstverantwortlichen Frau gemacht, sondern ihre komplette Kindheit zerstört.

Der Roman wird im Perspektivwechseln erzählt, man kann der Lektüre gut folgen, mehr noch, man möchte das Buch gar nicht weglegen. Die Charaktere im Buch sind durchweg keine Sympathieträger, aber das macht vielleicht auch die Faszination des Buches aus. Verstehen kann man nicht, warum eine Mutter ihrer Tochter so etwas antun kann, aber Rose Golds Fall bezieht sich auf eine wahre Begebenheit und kommt in schwächeren Ausprägungen gar nicht mal so selten vor, wie man meinen würde.

Während das Buch wie ein Sog ist, hat mich der Schluss nicht ganz überzeugt. Vielleicht musste die Autorin hier zum Ende kommen oder hat sich den Schluss nicht besonders überlegt. Das Buch ist dennoch absolut wichtig und lesenswert.