großartig

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petral. Avatar

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Zum Inhalt:

Rose Gold glaubt bis zu ihrem 18. Lebensjahr, dass sie schwer krank ist. Für sie ist es ganz normal gewesen, im Rollstuhl zu sitzen, nicht normal essen zu können, nie andere Kinder sehen zu dürfen, daheim von ihrer Mutter unterrichtet zu werden... Als sie 18 Jahre alt ist, kommt sie dahinter, dass sie diese schlimmen Symptome immer nur hatte, weil ihre Mutter sie seit frühester Kindheit vergiftet hat. Das Mädchen befreit sich mit Hilfe von Außen und ihre Mutter muss ins Gefängnis. Jahre vergehen, in denen die beiden keinen Kontakt mehr haben und trotzdem ist es Rose Gold , die Patty nach 5 Jahren aus dem Gefängnis abholt und sie sogar in ihrem Zuhause aufnimmt. Patty geht davon aus, dass Rose Gold ihr verziehen hat und dass sie sich mit ihr versöhnen will und so zieht sie bei ihr und ihrem Baby ein. Im Stillen macht sie auch schon Pläne, das Zepter im Haus schon bald wieder übernehmen zu können. Doch was sie nicht ahnt: Ihre Tochter ist nicht mehr das arme Opfer von früher und hat bereits eigene Pläne geschmiedet . Und so beginnt ein Machtkampf zwischen Mutter und Tochter, bei dem auch vor richtig fiesen Mitteln nicht zurückgeschreckt wird.

Meine Meinung zu dem Buch:

Ich habe die 409 Seiten in einem Rutsch durchgelesen, weil ich einfach nicht mehr aufhören konnte. Ich glaube, das beweist schon, wie sensationell ich dieses Buch finde. Obwohl es hier eigentlich um ein wirklich trauriges Thema ging, fand ich diese Geschichte nicht deprimierend, sondern habe mich bestens unterhalten gefühlt, denn die Autorin hat sich für ihre Protagonisten richtig fiese Bösartigkeiten einfallen lassen. Sympathisch war mir in der Geschichte fast keiner. So gut wie jeder hatte irgendwelche Macken, einige sogar echte psychische Störungen. Aber gerade das fand ich so fesselnd.

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus Sicht der beiden Hauptpersonen. In dem einen Handlungsstrang kommt Rose Gold selbst zu Wort und man begleitet sie vom Tag der Verhaftung ihrer Mutter bis kurz vor deren Entlassung aus dem Gefängnis. Man erlebt, wie sie vom schüchternen, ängstlichen Mädchen zur selbstständigen jungen Frau wird, aber wird gleichzeitig Zeuge, dass ihre schlimme Kindheit auch in ihrer Psyche großen Schaden angerichtet hat.

Im zweiten Handlungsstrang ist Patty die Erzählerin und man folgt ihr ab dem Zeitpunkt ihrer Entlassung und ihrem Einzug ins Haus der Tochter. Der Schreibstil von Stephanie Wrobel gefiel mir sehr gut, denn sie erzählt nicht einfach nur, was die beiden Frauen tatsächlich erleben, sondern man kann auch einen Blick in den Kopf der beteiligten Personen werfen und gerade die Gedanken der beiden , nicht gerade psychisch unauffälligen, Frauen waren oftmals so richtig böse und hinterhältig. Während sie nach vorne Nettigkeiten austeilten, schmiedeten sie in ihrem Kopf längst wieder gemeine Pläne. Und da beide auch immer Gedankensprünge in die Vergangenheit machten, erfuhr man nach und nach, wie es überhaupt so weit kommen konnte.

Spannend wurde es dadurch, dass man irgendwie bis zum Schluss nicht wusste, wer von den beiden denn am Ende gewinnt, oder ob es dabei vielleicht sogar nur Verlierer geben wird.

Obwohl das Jahr ja eigentlich erst begonnen hat, ich weiß jetzt schon, dass "Darling Rose Gold" auf jeden Fall zu meinen Lesehighlights in diesem Jahr gehören wird und ich hoffe sehr, dass die Autorin noch viele Bücher in dieser Art schreiben wird.