irgendwie krank

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franzi6806 Avatar

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Den Roman „darling ROSE GOLD“ von der Autorin Stephanie Wrobel würde ich zur Kategorie Psycho“Thriller“ zählen. In dem Roman geht es um eine Mutter-Tochter-Beziehung die in meinen Augen wenig mit Liebe zu tun hat. Rose Gold Watts ist während ihrer Kindheit schwer krank gewesen und wurde von ihrer Mutter, Patty Watts, liebevoll gepflegt. Sie hat mit ihrer Tochter Stunden über Stunden in Wartezimmern von Ärzten verbracht hat. Als Rose Gold 18 wird, ändert sich das plötzlich, denn da behauptet Rose Gold, ihre Mutter habe sie jahrelang vergiftet und misshandelt. War Rose Gold etwa gar nicht das hilfsbedürftige kranke Mädchen für das es alle hielten? Schließlich wird ihre Mutter verurteilt und kommt dafür ins Gefängnis. Nach 5 Jahren Haft nimmt Rose Gold gegen das Verständnis aller Einwohner des Heimatortes ihre Mutter bei sich in ihrem neuen Haus auf. Das Haus in dem ihre Mutter als Kind aufgewachsen ist und schlechte Erinnerungen daran hat. Rose Gold geht das Risiko ein erneut vergiftet zu werden - oder wurde sie gar nicht vergiftet? Patty indes glaubt, dass ihre Tochter ihr verziehen hat.
Es beginnt ein Machtspiel zwischen Mutter und Tochter.
Der Roman erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Rose Gold und aus der Sicht von Patty. Hierbei habe ich als Leser ständig meine Meinung gewechselt – mal hatte ich Mitleid mit Rose Gold und war wütend auf Patty, im nächsten Kapitel habe ich wiederum Mitleid mit Patty gehabt. Immer war es jedoch so, dass die Hauptprotagonisten gleichzeitig zu ihrer lieben Art eine psychisch kranke und gestörte Denkweise hatten. Die man als Leser und „normaler“ Mensch an dieser Stelle definitiv nicht erwarten würde.
Auch wird die Geschichte abwechselnd in der Vergangenheit und Gegenwart erzählt, bis man am Ende schließlich in der Gegenwart zusammenkommt. Diese Erzählweise fand ich sehr gelungen und habe zwischen den Kapiteln nie den Überblick verloren.
Der Erzählstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen, sodass ein flüssiges Lesen möglich war. Es war spannend, wenn auch nicht total packend.
Das Cover des Romans finde ich wunderschön. Im 3D-Druck in rosa und mit Schmetterling hat es mich allerdings an eine harmonische Liebesgeschichte erinnert. Der Inhalt des Buches zeichnet aber einen totalen Gegensatz auf, krankhafte Liebe und Hass. Opfer und Täter wechseln hier ständig und als Leser darf man sich entscheiden, auf wessen Seite man steht.
Wie das Ende ausgeht und wer nun lügt und wer die Wahrheit sagt, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten.