Psychoduell

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liisa Avatar

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Während ihrer gesamten Kindheit war Rose Gold überzeugt davon, dass sie schwerkrank ist. Doch dann findet sie heraus, dass ihre eigene Mutter für das Grauen verantwortlich ist. Patty sitzt ihre Strafe im Gefängnis ab. Als Rose Gold sie danach zu sich holt, scheint alles vergeben und vergessen. Aber der Frieden währt nicht lange.

Sowohl Patty als auch Rose Gold hatten eine schwere Kindheit. Beide wurden aber so manipulativ und böse dargestellt, dass ich keinerlei Mitgefühl empfinden konnte. Dadurch war mir auch fast schon egal, was mit den beiden passiert. Die Geschichte an sich hätte so viel Raum für Emotionen geboten, aber durch die Darstellung der Charaktere war ich größtenteils einfach nur abgestoßen.
Das wäre für mich weniger schlimm gewesen, wenn es sich um einen spannungsgeladenen Thriller gehandelt hätte. Aber Spannung kam bei mir höchstens ganz am Ende auf, als ich wissen wollte, wer nun welches Spiel spielt.
An sich finde ich die Konzeption der Geschichte sehr gelungen. Es gibt zwei Handlungsstränge, die am Schluss gekonnt ineinandergreifen: Den von Rose Gold während der Zeit, zu der Patty im Gefängnis saß. Und den von Patty nach ihrer Haftentlassung. Leider passiert während der ganzen Zeit kaum etwas und die Handlung kriecht vor sich hin.
Im Vordergrund stand eher der psychologische Aspekt, statt dass tatsächlich etwas passiert ist. Man taucht tief in die Gedankenwelt von Mutter und Tochter ein und es wird mitunter sehr düster. Das war einerseits interessant, anderseits hatte ich oft keine Lust weiterzulesen.

Dafür, dass es sich um einen so psychologischen Roman handelt, fehlt mir die Thematisierung von psychischen Störungen. Tatsächlich finde ich die Botschaft, die man aus der Geschichte herauslesen könnte, eher bedenklich. Ein Prolog, oder eine Anmerkung hätte ich gut gefunden, vor allem weil das Buch nicht wie ein rein unterhaltsamer Thriller daherkommt.
Auf jeden Fall wurde ich aber zum Nachdenken angeregt.