Toxische Beziehung

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_sabrina_ Avatar

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Rose Gold wurde von ihrer Mutter Patty bis zu ihrem 18. Lebensjahr das Leben zur Hölle gemacht, wenngleich sie immer den Anschein erweckte sich aufopferungsvoll um das Kind zu kümmern und eine regelrechte Übermutter zu sein . Erfundene Erkrankungen, zahllose Arztbesuche, Vergiftungen und noch einiges mehr, erlitt das junge Mädchen, das glauben musste todkrank zu sein. Nachdem alles aufgedeckt wurde, sorgte Rose Gold mit ihrer Aussage für die Verurteilung der Mutter. Noch Jahre später ist Rose Gold von den „Behandlungen“ gezeichnet, trotzdem lässt sie ihre Mutter nach deren Entlassung aus dem Gefängnis wieder in ihr Leben – mit Folgen…
Beim ersten Anblick des Covers hatte ich es direkt mal falsch einsortiert in die Sparte „Liebesschnulzen“ – und ich hatte so gar keine Lust auf eine solche Geschichte! Dann hörte ich von einer Bekannten, dass es ein gutes Buch sei, entsprechend habe ich noch einmal genau nachgesehen und siehe da. Nicht in Ansätzen handelt es sich um eine Liebesgeschichte, sondern um eine toxische Mutter-Tochter-Beziehung. Selten habe ich ein Buch gelesen, bei dem der Spruch „don’t judge a book by it’s cover“ so zutreffend war. Der Roman ist mit seinen perfiden Psychospielchen eher ein Thriller und hat mit einer rosaroten Geschichte absolut nichts zu tun.
Die Geschichte wird aus der Perspektive von Patty und Rose geschildert und springt auch in den Zeiten immer wieder umher – dennoch ist es leicht der Geschichte zu folgen, da sich Patty auf die Gegenwart bezieht und Rose die Entwicklungen in der Vergangenheit schildert. Nach und nach entwickelt sich ein Bild, dass für den gesunden Leser teils unglaublich wirkt, aber dennoch sehr spannend ist. Selbst, wenn man wie ich, die beiden hervorragend gezeichneten Protagonisten nicht mag, fragt man sich, wer am Ende lacht, ob es überhaupt einer tut und wie all das enden kann/soll. Emotional hat mich das Buch manchmal verwirrt, oft erzürnt, aber nie wirklich kalt gelassen.
In Teilen war die Geschichte vorhersehbar oder zumindest habe ich die richtigen Schlüsse gezogen, anderes war aber extrem überraschend und da mir auch der Schreibstil gefiel, vergebe ich vier Sterne und empfehle dieses Buch weiter.