Bedrückend, informativ, aufwühlend

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frl.flitzi Avatar

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Alem Grabovac hat mich mit seinem Roman über sein Aufwachsen tief bewegt.

In dem 255 Seiten umfassenden Werk erzählt Alem Grabovac vom Aufwachsen in seiner Herkunftsfamilie sowie seiner Pflegefamilie. Vom
prägenden Einfluss seines schlagenden Stiefvaters sowie seines Pflegevaters, der dem Nazi-Regime nach wie vor positive Aspekte abgewinnen kann und hieraus keinen Hehl macht. Es geht um den abwesenden leiblichen bosnischen Vater, um seine kroatische Mutter, die zunächst alleinerziehend versucht in Deutschland Fuß zu fassen und schweren Herzens Alem einer Pflegefamilie anvertraut. Er erlebt Armut und Strenge und in der Pflegefamilie Wertschätzung und Anerkennung und Struktur. Ferien an der Adria und in einem kleinen Dorf ohne fließendes Wasser und eigene Toilette. Es sind die Gegensätze, die ihn vielfältige Erfahrungen machen lassen, an denen er die Leser*innen ungeschönt teilhaben lässt und die mich tief berührt und gleichzeitig aufgewühlt zurücklässt.

Ein Bildungsroman, der ohne Wertung daherkommt und uns Einblicke in ein Aufwachsen zwischen mehreren Kulturen gibt.