Biographie

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momi20 Avatar

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Alem Grabovic erzählt seine eigene Geschichte, aber fast so, als wäre es nicht seine eigene.
Seine Mutter Smilja verlässt recht jung die Familie in Kroatien, um in Deutschland ein besseres Leben führen zu können. Sie kommt nach Würzburg und fängt dort in einer Schokoladenfabrik an zu arbeiten. Kurz darauf lernt sie Emir kennen und lieben. Dieser ist ein Kleinganove und selbst als Alem geboren wird, ändert er seinen Lebensstil mit Alkohol und Kriminalität nicht. Smilja muss weiter arbeiten und möchte Alem nicht bei dem Vater lassen, also kommt er in eine deutsche Pflegefamilie, die selbst schon sieben Kinder hat. Alem ist nur an den Wochenenden bei der Mutter. Nachdem Emir in dem berüchtigten Gefängnis Goli Otok in Jugoslawien einsitzt, zieht Smilja einen Schluss-Strich und trennt sich von Alem's Vater und erzählt ihm, dieser sei gestorben. Sie lernt einen neuen Mann kennen, der aber auch Alkoholiker und gewalttätig ist. Alem wird von diesem, wenn er die Wochenenden bei der Mutter verbringt, auch geschlagen. Als er älter wird, erkennt er, dass seine Pflegefamilie, besonders der Vater, die Naziideologie verfolgt. Es gab sicher auch schöne Zeiten in seiner Kindheit, wenn er mit der Pflegefamilie Urlaube in Italien verbracht hat. Leider gab es viel zu wenige schöne Momente in Alem's Leben. Erst als Emir tatsächlich verstorben ist, gesteht Smilja ihren Fehler ein und Alem begibt sich als Erwachsener auf die Suche nach dem Grab seines Vaters. Trotz allem hat er studiert und etwas aus seinem Leben gemacht. Das finde ich bewundernswert!
Fazit: Das Buch vereint Liebesgeschichte, schwere Kindheit, Gastarbeiterproblematik und ist schonungslos ehrlich geschrieben. Wahrscheinlich gab es viele solcher Schicksale und es war sehr lesenswert.