Das achte Kind

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canyouseeme Avatar

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Alem Grabovac hat mit "Das achte Kind" ein spannendes Buch geschaffen, dass irgendwo zwischen Autobiographie und Fiktion anzusiedeln ist. Welche Teile der Geschichte biographisch und welche fiktiv sind, lässt sich nicht bestimmen. Was man grundsätzlich auch nicht muss, mir ist diese Frage jedoch häufig beim Lesen durch den Kopf gegangen.
Der Schreibstil des Autors ist sehr klar und kommt ohne viel Emotion aus, wodurch die Story zuweilen beinahe kühl und bedrückend wirkt. Die Thematik des Buches ist für mich sehr spannend zu lesen gewesen, ich habe sie auch als sehr aktuel und zeitnah erlebt. Die Geschichte von Alem ist sicherlich auch representativ für viele andere ähnliche Geschichten, ih fand es daher sehr gut diese Schicksale nochmals in Erinnerung gerufen zu bekommen.
Der Zwiespalt zwischen dem Leben in Deutschland, in einer schon zu deutschen Familie und der Armut und Not seiner Herkunftsfamilie ist klar herausgearbeitet worden. Diese zwei Kontraste geben dem beschriebenen Leben eine gewisse Dramatik, auch wenn die Beschreibungen sehr nüchtern und distanziert wirken.
Insgesamt habe ich dieses Buch gern gelesen, ich fand es informativ und hat mein Bewusstsein für Migrationsbiographien gestärkt. Eine emotionale Bindung zum Inhalt habe ich jedoch nicht aufbauen können.