Ergreifende Einblicke

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goia1983 Avatar

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Im Roman “Das achte Kind” von Alem Grabovac geht es um prägende Abschnitte seiner persönlichen Lebensgeschichte.

Seine Mutter immigriert nach Deutschland in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Doch die bedenkliche Lebensweise ihres Mannes zwingt sie, den eigenen Sohn bereits sechs Wochen nach der Geburt in eine Pflegefamilie zu geben. Ihr weiteres Leben besteht letztendlich überwiegend aus Arbeit und Furcht.
Hin- und hergerissen zwischen zwei Welten erfährt der Autor einerseits Gewalt und andererseits überholte Ideologien.

Sukzessive nähert sich Grabovac in seiner Erzählung den einschneidenden Gegebenheiten seines Lebens. Obwohl es sich um seine eigene, intime Geschichte handelt, erzählt er diese mit einer erstaunlichen Distanz. Aufgrund der nüchternen Erzählweise dauert es etwas einen Zugang zum Roman zu erhalten. Aber die sachlichen und in der Rückschau reflektierten Berichte, die die Mitglieder seiner Familien absolut anschaulich festhalten und deren Verhalten hinsichtlich des Einflusses auf sein Leben bewerten, fesseln einen ab der Mitte des Buches.

Ein Roman, der einem wieder vor Augen führt, wie entscheidend das Umfeld in der Kindheit und die Erfahrungen dieser Zeit das weitere Leben prägen.