Schonungslose Realität

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bücherwurm10 Avatar

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Alem Grabovac schildert in seinem Roman "Das achte Kind" vermutlich seine eigene gelebte Kindheit, geboren in Kroatien und aufgewachsen in Deutschland.
Die Lebensverhältnisse der Eltern waren schwierig, der leibliche Vater war ein Trinker und Kleinganove. So entschied seine Mutter Smilja, dass er unter der Woche bei einer deutschen Familie mit 7 eigenen Kindern untergebracht war.

Alem wächst in der Pflegefamilie bei Marianne und Robert auf, er fühlt sich hier wohl, wird geliebt und gefördert. Er spielt gut Fußball und liest viel. Der Pflegevater ist ein Anhänger des Nationalsozialismus, dies führt zu Diskussionen und erschwert das Zusammenleben.

An den Wochenenden trifft er auf den neuen Lebensgefährten der Mutter und hier erlebt er Gewalt und harte Worte.

In den Ferien besucht er die Großeltern im Bergdorf in ärmlicher Umgebung. Den anderen Teil der Ferien verlebt er mit der deutschen Familie in Italien.

Beim Lesen dieser bewegenden Geschichte spürt man die Zerrissenheit zwischen den verschiedenen Familien und den Herkünften und gleichzeitig aber auch die Verbundenheit.

Der Autor klagt nicht an, er erzählt seine Geschichte - ruhig und sachlich, manchmal recht hart, gleichzeitig sanft und berührend.

Ein bemerkenswertes und daher sehr empfehlenswertes Buch! Von mir kommt daher eine klare Kauf- und Leseempfehlung!