Starke Bilder und starke Geschichte

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panteno Avatar

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Alem Grabovac schreibt sicher auch eingefärbt von eigenen biographischen Erfahrungen über ein brutales Leben des Aufwachsens zwischen Gastarbeiterdasein und dem Einfluss dem kleinkriminellen Milieu. Auch der Familiäre Hintergrund ist von vielen Problemen geprägt: Große Träume hat Smilja, die Mutter von Alem, von Kroatien nach Deutschland gebracht. Entflohen ist sie dort aus einem Elternhaus, das von der Gewaltausbrüchen des Vaters geprägt war. Nun landet sie in Deutschland bei ihrem Mann Emir, einem Kleinkriminellen.
Als achtes Kind wird der kleine Alem geboren und er kommt in einer nationaldeutschen Pflegefamilie, wo er aufwachsen soll. Eine kulturelle Zerrissenheit bahnt sich an, die ihn sicher für sein Leben prägen wird.
Erst als Erwachsener macht er sich auf die Suche nach seinen Ursprüngen.

Achtung das Buch enthält diskriminierendes Vokabular, so wird dem Leser gleich zu Buchbeginn warnend entgegengehalten und der Hintergrund der Geschichte der Entwicklungsgeschichte ist wirklich erschütternd, wirklich ein brutales Aufwachsen.

Alem Grabovac schaut hier in autofiktionaler Weise auf seine eigene schwierige Kindheit in den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zurück. Ein Stück Aufarbeitung, das er hier vollzieht. Aber er macht dies ohne, dass es den Charakter einer Abrechnung bekommt auf eine sehr warmherzige Weise und ohne jegliche Verbitterung. So wird sein Roman zu einem beeindruckenden Zeitzeugnis.