Stimmt traurig

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siwel Avatar

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Der Roman das achte Kind von Alem Grabovac konnte mich tatsächlich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln, obwohl es nicht unbedingt zu dem Genre gehört, das ich gerne lese.
Alem Grabovac erzählt die erschütternde Geschichte seines extremen Aufwachsens, ungeschönt und ohne Wertung. Alem lebt als Kind in zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. An den Wochenden bei seiner Mutter, die als Gastarbeiterin nach Deutschland kam und seinem trinkenden Stiefvater. Dort erlebte er bittere Armut und ständige Schläge. An den anderen Tagen in einer Pflegefamilie, wächst er behütet mit anderen Kindern in einer guten Wohnsituation auf. Da wird einem einiges vor Augen geführt, wo man eigentlich nicht gerne hinschaut.
Aufgeteilt sind die Kapitel in drei größere Abschnitte. Erst liest man aus der Sicht seiner Mutter Smilja. Hier bietet sich einem ein Blick in das schwierige Leben der damaligen Gastarbeiter und die damit verbundenen Probleme. Im zweiten Abschnitt erzählt Alem wie er seine Kindheit und Jugend empfunden hat. Wenn man selbst Kinder hat kann man das alles total emotionsvoll nachempfinden. Zum Schluss gibt es dann einen Abschnitt zu seinem leiblichen Vater Emir, den Alem immer irgendwie vermisst hat.
Der Schreibstil ist fesselnd und angenehm lesbar. Beim Lesen gehen einem so viele Dinge durch den Kopf, da kann man überhaupt nicht aufhören und muss immer weiter lesen. Ein Roman, der perfekter in unsere heitige Zeit nicht passen könnte. Er lässt einen teils fassungslos, teils traurig und auf jeden Fall nachdenklich zurück.Sollte in keinem Buchregal fehlen.