Auffällig unauffällig

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Isabel untersucht mit ihrer Praktikantin Celia in einem Sprachlabor das Verhalten von Affen, mit denen sie dank Gebärdensprache sogar kommunizieren können. Immer wieder stehen Demonstranten vor dem Forschungsgebäude, bis eines Tages ein Anschlag auf das Gebäude verübt und Isabel schwer verletzt wird. Es beginnt eine Suche nach den Tätern und dem Motiv.

 

Der Schreibstil von Sara Gruen ist auffällig unauffällig. Zwar ist die Leseprobe flüssig zu lesen, aber der Schreibstil bleibt ohne besonderen Wiedererkennungswert. Dieses Manko versucht Sara Gruen durch Spannung wieder wett zu machen, was ihr allerdings nicht ganz gelingt. So ist für den Leser auf den ersten zwanzig Seiten nicht ersichtlich, worum es bis zum Ende des Buches eigentlich gehen soll. Erst auf Seite zwanzig kommt es zu dem Anschlag auf das Forschungsgebäude. Zwar sind die ersten Seiten durch das Wissen über Affen, das ganz nebenbei vermittelt wird, und die Schilderung des besonderen Verhältnisses von Isabel zu den Affen nicht langweilig, dennoch wäre es klüger gewesen, das Ausschlag gebende Ereignis schon ein paar Seiten früher zu platzieren, da sicher nicht jeder Leser so lange auf den Konflikt im Buch wartet.

 

Ebenfalls als negativ zu bewerten ist die relative Vorausschaubarkeit der Geschichte: durch die Struktur reiht sie sich in die typischen Thriller ein. So wird es ganz sicher darauf hinaus laufen, dass Isabel und John gemeinsam den Ursachen des Anschlags auf den Grund gehen und sich währenddessen ineinander verlieben. Die weiteren Details sind zwar nicht vorauszusagen, es bleibt jedoch zu hoffen, dass sich zumindest dieser Teil in einer besonderen Art und Weise von anderen Geschichten dieses Formats abgrenzen kann. Das Potenzial dafür ist jedenfalls vorhanden, es muss nur richtig genutzt werden.