Unter Affen

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regenprinz Avatar

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Nachdem mir "Wasser für die Elefanten" sehr gut gefallen hat, war ich auf die Leseprobe von Sara Gruens neuem Buch sehr gespannt. Und ich wurde nicht enttäuscht: Wow, was für ein spannender und vielversprechender Romananfang!

Die hochinteressanten Details zu Sprache und Verhalten der Bonobos zeigen, dass für die originelle Geschichte wohl einiges an Recherche nötig war. Faszinierend z.B. zu lesen, wie beleidigt der Affe reagiert, als sein Spielangebot zur Monsterjagd nicht wahrgenommen wird. Die Interviewauszüge des Journalisten mit Isabel zeigen ein gutes Bild dieser ungewöhnlichen jungen Frau und ihre Beziehung zu den Affen, ebenso wie die spätere Szene beim Abwasch in der Küche. Überhaupt finde ich die Figuren zu Beginn des Romans alle derart klar und eindringlich gezeichnet, dass ich mehr über sie erfahren will. Für mich ist das überhaupt die herausragende Stärke dieser Autorin: ihre wunderbaren Figuren. Auch ohne Explosion hätte ich also voller Neugier weitergelesen. Doch nun haben wohl irgendwelche fehlinformierten Demonstranten Fürchterliches angerichtet, nicht nur, was die verletzte Isabel betrifft. Was wird mit den entlaufenen Affen geschehen? Wieviele haben überhaupt überlebt?

Fazit: Ja, das Buch will ich unbedingt lesen! Und ich hoffe, es wird wie Gruens Zirkusroman eine Geschichte, bei der sich schöne und traurige Momente die Waage halten, sodass man sie am Ende mit einem wehmütigen Lächeln beiseite legt.