Affen-Big-Brother

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
ela675 Avatar

Von

\*\*\*Cover\*\*\*

Schon das Cover der gebundenen Ausgabe ist ein Augenschmaus. Unter dem Namen der Autorin ist die Silhouette eines Menschenaffen, darunter steht der Buchtitel. Rundherum sind die Ranken und Blätter von Pflanzen aufgezeichnet.

 

\*\*\*um was geht es in dem Buch ?\*\*\* 

 Isabel arbeitet in einem Sprachlabor für Menschenaffen. Es handelt sich um Bonobos, eine Unterart von Schimpansen. Die Affen haben eine Form der Zeichensprache gelernt und können sich so mit den Menschen verständigen. John, ein Reporter, besucht die Station und ist von den Affen fasziniert. Für Isabel sind die Affen ein Teil ihrer Familie. Die Affen entscheiden selbst, wer sie besuchen kommen darf. Wenn sie es nicht wollen, darf der Besucher nicht rein. John hat „Bestechungsgeschenke“ dabei und wird eingelassen. 

Doch kurz nach Johns Besuch geht eine Bombe im Labor hoch, bei der Isabel schwer verletzt wird. Die Affen flüchten nach draußen und flüchten auf einem Baum. Erst werden die Demonstranten verdächtigt, dann Celia, eine Mitarbeiterin des Sprachlabors. Isabel kämpft im Krankenhaus gegen ihre Verletzungen an, während Peter, ihr Verlobter und Leiter des Labors, ihr zur Seite steht. Dort sieht sie dann auch im Fernsehen, wie die Affen mit einem Betäubungsgewehr vom Baum geschossen und fortgebracht werden. Scheinbar weiß keiner, wo die Affen hingekommen sind. 

John wird von seiner Kollegin Cat um die Affenstory gebracht und wird von seiner Chefin einer anderen Arbeit zugeteilt. Während seine Frau, eine Schriftstellerin, ihr Glück in Hollywood versucht, hat er mit beruflichen Problemen zu kämpfen. Dann landet er bei einem Schmierblatt, bekommt jedoch die Affenstory zurück. 

Dann sehen er und Isabel eine Werbung mit einer Internetseite und Bildern von den Affen. Diese sind in einem Haus unterbracht, daher der Name „Das Affenhaus“. Gegen Gebühr wird das Leben der Bonobos übertragen. Also ähnlich wie Big Brother, nur mit Affen. Die Affen sind auf sich selbst gestellt, mittels eines Computers können sie sich Essen und Konsumartikel ins Haus bestellen. Doch ohne Menschen ernähren sie sich nicht gesund, das Haus „vermüllt“,.... 

Isabel und John versuchen alles in ihrer Macht stehende, die Bonobos da raus zu bekommen. Dabei haben sie Hilfe von Celia und ihren Freunden und von Tierschützern. 

Mehr verrate ich nicht, damit ich Euch den Spaß am Lesen nicht verderbe.

 

\*\*\*meine Meinung\*\*\* 

Toll finde ich, dass die Autorin bei der Recherche zu dem Buch wirklich Bonobos in einem Sprachlabor besucht hat. Sie hat sich ausgiebig mit dem Thema beschäftigt und auch die Sprache erlernt. Und sie ist jetzt Mitglied der Familie. 

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Isabel und John geschrieben, was ich sehr spannend finde. Auch aus der Sicht der Affen gibt einige Stellen, was mir sehr gut gefallen hat. 

Ich finde, das Buch ist eine gute Mischung aus Krimi, Thriller und auch Wissenschaft. Man erfährt viel über die Bonobos und ihre Verhaltensweisen, ebenfalls über die Sprache, die sie erlernen. Und das ist alles echt, das gibt es auch in Wirklichkeit. Es kommen zwar einige Fachbegriffe vor, diese werden jedoch gut erklärt, so dass eigentlich jeder das Thema verstehen sollte. 

Was mich etwas gestört hat, ist die Beschreibung der Demonstranten. Die behaupten ja, die Affen würden im Labor gequält werden. Dann frage ich mich: Wieso haben die Wissenschaftler die Demonstranten nicht mal eingeladen, sich das Labor anzuschauen ? Labor ist ja eigentlich das falsche Wort, man hätte es auch anders nennen können. Das hat mich doch etwas irritiert. Denn es werden dort ja keine Versuche mit den Tieren angestellt, sondern es geht um Kommunikation. Dieses „Problem“ hätte man sehr schnell aus der Welt schaffen können.

Viele Dinge werden aber auch nur angeschnitten und das mit Themen, die in meinen Augen überflüssig sind. Weder interessieren mich die Schwiegereltern von John, noch die Drogengeschichten anderer Leute. Es gibt zu viele Nebenschauplätze, die kurz angerissen werden, jedoch mit der Geschichte an sich gar nichts zu tun haben. Das hätte die Autorin weg lassen können und stattdessen mehr über die Affen und ihr Verhalten schreiben können. Ich hätte auch gerne mehr über die Tierschützer und Demonstranten erfahren. 

Der Text im Klappentext ist etwas unverständlich, denn „die Affen flüchten in Panik und eine Suche beginnt“ ist etwas verwirrend. Da wäre ich eher davon ausgegangen, dass die Affen in die Wildnis flüchten.

 Das Ende selbst finde ich etwas plötzlich und abrupt geschrieben. Das hätte die Autorin ausbauen können.

 Das Buch ist verständlich geschrieben und flüssig zu lesen. Es ist ein netter Unterhaltungsroman, als welchen man ihn auch verstehen sollte. Die Charaktere sind gut dargestellt, man kann sich leicht in die Geschichte einlesen und die Bonobos sind mir sofort ans Herz gewachsen.

Ich habe das Buch an einem Wochenende gelesen, da ich unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht. Es ist sehr einfühlsam geschrieben und trotz der nicht notwendigen Nebenschauplätzen sehr interessant und spannend. 

 

\*\*\*Fazit\*\*\* 

Ein lesenswertes Buch, welches sehr einfühlsam geschrieben ist. Ich ziehe allerdings einen Punkt ab für die vielen Nebenschauplätze, die in meinen Augen überflüssig sind und nichts mit der Story an sich zu tun haben.

 Von daher vergebe ich 4 Punkte und eine Leseempfehlung. Das ist jetzt wieder ein „Aufheb-Buch“ für mich ;)