Das Affenhaus

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elohym78 Avatar

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Das Affenhaus erzählt die Geschichte einer Gruppe Bonobos, die in trauter Gemeinschaft in einem Sprachlabor leben. Betreut werden sie von einem Team Wissenschaftler, besonders von Isabel Duncan, die die Affen als Familienangehörige sieht. Gemeinsam erforschen und erleben sie die Gebärdensprache. Als eines Tages eine Gruppe Umweltaktivisten das Affenhaus in die Luft sprengt, wird Isabel schwer verletzt und die Bonobos landen in einer Reality-Show. Gemeinsam mit dem Journalisten John Thigpen kämpft sie um deren Wiederbeschaffung. Eine spannende Jagd beginnt, in der bald klar wird, dass Freunde nicht unbedingt Freunde sind.

Das Cover ist liebevoll gestaltet. Viel Grün ziert die Buchumrandung, in der Mitte prangt ein Bonobo. Es wirkt eher weich und einfühlsam und sieht nicht nach dem spannenden Roman aus, der in ihm steckt.

Sara Gruen hat einen spannenden, gut zu lesenden Schreibstil, der eindringlich wirkt. Das Thema ist interessant gewählt, wenn es mir auch schwerfällt nachzuvollziehen, dass eine Affen-Reality-Show ein Kassenschlager werden könnte. Warscheinlich überzieht die Autorin die Geschichte mit Absicht, um die Eindringlichkeit zu unterstreichen, was wir Menschen den Tieren antun können. Das Buch nimmt eine verblüffende Wendung, die mir gut gefiel. Leider sind einige Zufäll wirklich zu zufällig und stören den Erzählfluss, bzw. bringen eine witzige Note in das Buch, die mich irritierte.

Die Protagonisten sind gut vorgestellt worden und ich konnte mich gut in sie und ihre Handlungen hineinversetzen. Stellenweise treten leider die zwischenmenschlichen Beziehungen in den Vordergrund und verdrengen die Affen, was mir nicht so gut gefiel. Klar ist es wichtig, auch den Menschen in diesem Buch ihren Platz einzuräumen, aber was in Hollywood gerade so angesagt ist, hat meiner Meinung nach nicht viel mit dem Ursprungsthema des Buches zu tun.

Mein Fazit: Alles in allem ein gelungener Roman mit Unterhaltungswert und Nachdenkpotential.