Ein interessantes und komplexes Gedankenexperiment

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pusteblümchen Avatar

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In diesem Buch hat der Autor eine ganz eigene Welt erschaffen. Dazu spielt es keine Rolle in welcher Zeit und in welcher Gegend die Handlung spielt. Es gibt Täler, die durch Grenzen voneinander abgeschottet sind. In diesen Tälern leben die gleichen Menschen zeitversetzt um jeweils 20 Jahre.
Es wäre also möglich, beim Überschreiten der Grenze seinem 20 Jahre jüngeren oder älterem Ich zu begegnen. Diese Grenzüberschreitungen sind aber verboten bzw. werden durch ein Conseil streng limitiert und überwacht. Genehmigt werden sie nur, wenn ein Todesfall in der Familie bevorsteht.
Die Handlung dreht sich zu einem großen Teil um die 16-jährige Odile, die sich um einen Ausbildungsplatz im Conseil bewirbt und die Besucher aus einem anderen Tal entdeckt. Somit ahnt sie, wer bald sterben wird.
Die Grundstimmung in dem Buch ist düster. Die Charaktere sind, im Gegensatz zu der lebendig beschriebenen Umgebung, nicht wirklich nahbar und greifbar für mich. Es ist eine Dystopie, ein Zeitreiseroman und gleichzeitig ein einzigartiges Gedankenexperiment, bei dem ich einen regelrechten Knoten im Kopf bekommen habe. Obwohl die Handlung eher ruhig ist, hat es der Autor geschafft mich zu fesseln. Es wurden spannende philosophische Fragen aufgeworfen, die mich auch nach dem Lesen noch begleitet haben. Es ist ein wirklich ganz einzigartiges Buch, bei dem es sich lohnt, sich darauf einzulassen.