Eine Geschichte zweier Täler

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bookdevourer Avatar

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Diese Buch hat mich mit seiner interessanten Prämisse, die sich gut für Gedankenexperimente eignet, für sich gewonnen. Konzeptuell wird das Setting sehr gut eingeführt, obwohl generell von genauen Beschreibungen abgesehen wird, aber der Fakt, dass die Lokalität nicht klar definierbar ist, fügt einen verführerischen Charme hinzu. Trotz der Länge ist das Buch recht schnell gelesen, da es durchweg einen guten Fluss beibehält. Des Autors Hintergrund in Philosophie ist auf positive Weise durchaus bemerkbar. Seine recht realistischen Charaktere lassen es auch zu, dass der Leser sich mit diesen identifiziert.
Obwohl in dem Buch eigentlich viel passiert, fühlt es sich irgendwie nicht wirklich danach an. Generell hätte ich sehr gerne mehr Einblick in die Legenden des Tales erhalten. Die Geschichte ist in zwei Teile aufgeteilt (der erste folgt Odile als Jugendliche und der zweite liegt 20 Jahre in der Zukunft) und ich war in den ersten definitiv stärker investiert, da Odiles Leben als Erwachsene sehr trostlos war (allerdings absichtlich und für die Geschichte notwendig). Letztendlich ließ es mich mit dem Bedürfnis nach einem etwas tieferen Eintauchen in die Möglichkeiten des Konzepts zurück und, abgesehen von bestimmten Szenen, die vermutlich in mein Gedächtnis eingeschnitzt verbleiben werden, denke ich nicht, dass die Erfahrung für mich besonders einprägsam bleiben wird.