einzigartig & originell

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Schon die Beschreibung zu „Das andere Tal“ hat in mir eine unnormale Neugier geweckt. Denn die Handlung spielt nicht an einem gewöhnlichen Ort, sondern in einem fiktiven Tal, das zwischen vielen weiteren Tälern liegt. Das Besondere: Die Täler sind gleich, aber jeweils zwanzig Jahre in der Zeit versetzt. Diese Konstruktion stellte für mich eine absolute Neuheit dar. Bisher hatte ich noch nie von vergleichbaren Settings lesen dürfen. Daher war es nochmal umso spannender, diese neue Welt erkunden zu dürfen.

Neben der einzigartigen Grundidee, ermöglicht der Schreibstil des Autors, direkt in die Geschichte einzutauchen. Dieser ist wunderschön künstlerisch, poetisch und deskriptiv. Ich hatte durchgängig das Gefühl, mich unmittelbar vor Ort zu befinden. Ebenso einfach fiel es mir dadurch, mich in die Protagonistin hineinzuversetzen. Freude, Kummer, Ungewissheit, Wut, Hoffnung – all das habe ich hautnah gefühlt.

Gerade im zweiten Teil war die Stimmung sehr erdrückend und deprimierend, wodurch mir das Lesen teils etwas schwieriger fiel. Dies wurde damit verstärkt, dass das Geschehen in diesem Teil eher stagnierte. Durch die aufgebaute Verbundenheit zu den Charakteren wollte ich diese einfach nur in den Arm nehmen oder diesen einen Pep-Talk geben. Ich hoffte so sehr auf ein Happy End. Eigentlich brauchte ich einfach nur ein Happy End für diese Charaktere. Der Autor schaffte es jedoch, die Ungewissheit & Spannung bis zum Ende sehr gut zu halten. Sodass ich bis zum unmittelbaren Schluss im Unklaren darüber schwirrte, wie es nun ausgehen würde. Ich klebte gen Ende nur noch spannungsgeladen an den Seiten und hoffte, dass alles gut geht.

Neben dem durchlebten Gefühlschaos bietet dieser Roman viel Raum zum Diskutieren und Philosophieren. Selbst wenn man das Buch weglegt, denkt man noch stundenlang über die Charaktere und die gesamte Welt nach. Ich denke, dies wird ein Buch sein, welches mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird und mich noch eine ganze Weile beschäftigen wird.



Fazit:
Meine Erwartung an das Buch war es, eine tiefgründige Geschichte zu lesen, die mich zum Nachdenken anregt. Und genau das hat sie bei mir bewirkt. Ich werde definitiv noch lange über diesen Roman nachdenken und mit meinen Freunden über das Konzept und die Charaktere aus diesem Buch reden.

Ich bin mit sehr vielen Gedanken aus dieser Lektüre herausgegangen und hoffe insgeheim, dass es vielleicht einen zweiten Teil gibt, denn mich hat dieses Buch absolut überzeugt. Wenn jemand nach einer leichten & positiven Lektüre sucht, ist bei diesem Roman eher falsch. Wer jedoch eine Zeitreise im neuen Format erleben möchte und sich vielen interessanten Fragen stellen will, ist bei diesem Roman mehr als gut aufgehoben.