Faszinierendes Gedankenexperiment

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silke0301 Avatar

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Der Roman „Das andere Tal“ von Scott Alexander Howard ist ein herausragendes philosophisches Werk über den freien Willen und die Macht des Schicksals.
Die 16-jährige Odile Ozanne lebt in einem ganz besonderen Tal. Geht man nach Osten oder Westen stößt man auf genau das gleiche Tal mit den gleichen Häusern und Bergen, jedoch ist alles 20 Jahre zeitversetzt. In ganz besonderen Fällen dürfen die Grenzen zwischen den Tälern passiert werden, so dass die Besucher einen Blick in die Zukunft oder die Vergangenheit werfen können. Jedoch ist dies immer mit einer großen Gefahr verbunden, da weder in die Zukunft noch in die Vergangenheit eingegriffen werden darf. Als Odile in Besuchern aus dem anderen Tal die 20 Jahre älteren Eltern ihres Freundes Edme erkennt, ahnt sie, dass er bald sterben muss. Wie wird Odile mit diesem Wissen umgehen? Wie wird es sich auf ihr Leben auswirken? Wird sie in ihr Schicksal und in das von Edme eingreifen?
Dieser Roman ist ein philosophisches Meisterwerk, das ein sehr interessantes Thema aufgreift. Was würde passieren, wenn wir in unsere Vergangenheit eingreifen und sie ändern könnten? Welche Folgen hätte das für die Menschen um uns herum? Welche Opfer müsste man bringen? Welchen Preis wäre man bereit dafür zu zahlen?
Diesen Roman zu lesen, hat mir sehr viel Spaß bereitet. Nicht nur die Hauptperson Odile ist ein sehr interessanter, komplexer und vielschichtiger Charakter. Auch die Nebenfiguren sind faszinierend und mehrdimensional gezeichnet. Das Thema regt zum Nachdenken über das eigene Schicksal und den freien Willen an. Das Gedankenexperiment mit den verschiedenen Tälern ist plausibel und logisch durchdacht. Ein großes Kompliment an den Autor. Dieser Roman ist eine absolute Leseempfehlung.