Großartiges Gedankenexperiment
Man stelle sich ein Tal vor, in dem Menschen leben. Es gibt eine Stadt, einen Wald, einen See und bestimmt noch vieles mehr, aber das ist für unsere Geschichte unerheblich. Viel spannender ist der Rand des Tals, dort darf man nämlich nicht hin. Die Grenzen werden streng bewacht. Denn hinter der Grenze befindet sich exakt das gleiche Tal, entweder 20 Jahre in der Zukunft oder 20 Jahre in der Vergangenheit, je nachdem, ob man nach Osten oder Westen geht.
Das Mädchen Odile steht kurz vor ihrem Schulabschluss und damit vor der Frage, was sie danach beruflich machen will. Ihre Mutter sieht sie im Conseil, der Behörde, die darüber entscheidet, wer – unter strengsten Bedingungen – das Tal für einen Besuch in der Zukunft oder Vergangenheit verlassen darf. Die Aufnahmeprüfungen sind hart und Odile muss immer wieder darüber begründen, warum jemand ins andere Tal darf oder nicht. Was ist gerecht und was ist gerechtfertigt? Als Odile zufällig am See beobachtet, wie ein Paar aus der Zukunft ankommt und sie in den beiden die Eltern ihres Schulfreundes Edme erkennt, verändert sich alles. Sie darf niemandem etwas verraten und auf keinen Fall in das Geschehen eingreifen. Doch wie soll sie handeln?
“Das andere Tal” ist eine großartige Dystopie und ich habe das Buch sehr genossen. Wenn man sich komplett auf das Gedankenexperiment einlässt, ist die Geschichte einfach mitreißend und auch philosophisch interessant, ohne dabei langweilig zu werden. Wichtig ist, dass man das abgeschlossene System mit seinen strengen Regeln zunächst nicht infrage stellt, da dieses das Rahmengerüst für das Funktionieren der Geschichte bildet.
Die Geschichte wird in zwei Teilen erzählt. Zum ersten Teil habe ich schon etwas verraten und es geht vor allem um das Leben im Tal, was Odile beobachtet und wie Odile sich entscheiden wird. Im zweiten Teil geht es um Odile als junge Frau 20 Jahre später und wie sich die Entscheidungen von damals auf ihr Leben ausgewirkt haben. Man fragt sich sofort, was da wohl abgelaufen ist und anders als erwartet, war der zweite Teil sogar noch spannender.
Neben der wirklich spannenden Handlung geht es in dieser Dystopie natürlich vor allem um philosophische und moralische Fragen. Was machen Entscheidungen mit uns? Verändern sie unser Leben unausweichlich? Ist alles Schicksal und vorherbestimmt oder kann man dem eigenen Leben eine andere Wendung geben?
Nach anfänglicher Skepsis hat mich “Das andere Tal” sehr begeistern können und ich kann es nur empfehlen. Ich finde es tatsächlich schwierig, zu erklären, warum das Buch so besonders und lesenswert ist. Probiert es einfach aus – es lohnt sich!
© Tintenhain
Das Mädchen Odile steht kurz vor ihrem Schulabschluss und damit vor der Frage, was sie danach beruflich machen will. Ihre Mutter sieht sie im Conseil, der Behörde, die darüber entscheidet, wer – unter strengsten Bedingungen – das Tal für einen Besuch in der Zukunft oder Vergangenheit verlassen darf. Die Aufnahmeprüfungen sind hart und Odile muss immer wieder darüber begründen, warum jemand ins andere Tal darf oder nicht. Was ist gerecht und was ist gerechtfertigt? Als Odile zufällig am See beobachtet, wie ein Paar aus der Zukunft ankommt und sie in den beiden die Eltern ihres Schulfreundes Edme erkennt, verändert sich alles. Sie darf niemandem etwas verraten und auf keinen Fall in das Geschehen eingreifen. Doch wie soll sie handeln?
“Das andere Tal” ist eine großartige Dystopie und ich habe das Buch sehr genossen. Wenn man sich komplett auf das Gedankenexperiment einlässt, ist die Geschichte einfach mitreißend und auch philosophisch interessant, ohne dabei langweilig zu werden. Wichtig ist, dass man das abgeschlossene System mit seinen strengen Regeln zunächst nicht infrage stellt, da dieses das Rahmengerüst für das Funktionieren der Geschichte bildet.
Die Geschichte wird in zwei Teilen erzählt. Zum ersten Teil habe ich schon etwas verraten und es geht vor allem um das Leben im Tal, was Odile beobachtet und wie Odile sich entscheiden wird. Im zweiten Teil geht es um Odile als junge Frau 20 Jahre später und wie sich die Entscheidungen von damals auf ihr Leben ausgewirkt haben. Man fragt sich sofort, was da wohl abgelaufen ist und anders als erwartet, war der zweite Teil sogar noch spannender.
Neben der wirklich spannenden Handlung geht es in dieser Dystopie natürlich vor allem um philosophische und moralische Fragen. Was machen Entscheidungen mit uns? Verändern sie unser Leben unausweichlich? Ist alles Schicksal und vorherbestimmt oder kann man dem eigenen Leben eine andere Wendung geben?
Nach anfänglicher Skepsis hat mich “Das andere Tal” sehr begeistern können und ich kann es nur empfehlen. Ich finde es tatsächlich schwierig, zu erklären, warum das Buch so besonders und lesenswert ist. Probiert es einfach aus – es lohnt sich!
© Tintenhain