Spannend und mitreißend

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lilli-marleen-art Avatar

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Die junge Odile wohnt in einem ganz besonderen Tal. Dieses Tal gibt es nämlich gleich mehrmals parallel, aber immer 20 Jahre zeitversetzt. Die Täler sind durch eine scharf bewachte Grenze voneinander getrennt. Nur um verstorbene Verwandte zu sehen, kann man sie besuchen.
Odile erkennt zufällig die Eltern ihres besten Freundes Edme als eine dieser Besucher und weiß nun, dass er bald sterben wird. Doch sagen darf sie nichts.
Der Autor hat hier eine ganz tolle Dystophie geschaffen, welche einen so schnell nicht mehr loslässt. Alle Charaktere durchleben mehrere Wendungen und erscheinen mal mehr, mal weniger sympathisch.
Man fragt sich, wie man selbst gehandelt hätte, wenn man sich den Konsequenzen gar nicht so sicher sein kann. Das System schein auf dem ersten Blick gar nicht so schlimm, doch umso weiter man in die Story eintaucht, umso grausamer mag es einen erscheinen.
Am Anfang wollte ich diese spannende Story ganz schnell lesen, aber das war nicht so einfach, da der Autor keinerlei Anführungszeichen für die wörtliche Rede setzt und er den Leser somit zwingt, mehr achtsam zu lesen. Erst fand ich das etwas störend, aber der Autor hat schon Recht, man sollte sich Zeit für das Buch nehmen. Der Spannung tut dies jedenfalls keinen Abbruch.
Am Ende werden auch nicht alle Fragen beantwortet und ich habe noch etwas länger über dieses Buch nachgedacht, als ich dies gewöhnlich tue.
Und genau deshalb, kann ich es nur weiterempfehlen.