Zeitreisen mal anders

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Der Roman spielt in einer kleinen Stadt in einem Tal, an einem See. Das Tal ist von hohen Bergen und einer stabilen, streng überwachten Grenze umgeben. Denn im Nachbartal ist das gleiche Tal erneut, nur in einer anderen Zeit. Nach Westen und Osten reihen sich identische Täler aneinander, aber immer mit einem Zeitsprung von 20 Jahren. In die eine Richtung geht es in die Zukunft, in die andere in die Vergangenheit.
Besuche in einem anderen Tal sind nur unter strengen Regeln erlaubt und werden selten durchgeführt. Denn so ein besuch entspricht einer Zeitreise und könnte im angrenzenden Tal etwas verändern, was ja wieder die eigene Gegenwart beeinflussen könnte. Diesem Zeitreisen Problem nimmt sich der Autor in diesem Buch an. Er geht dabei unabhängig von Technik vor. Es geht ihm nur um die Auswirkungen, die eine Veränderung in der Vergangenheit auf eine mögliche Zukunft hat.
Hauptperson ist Odile, die am Ende der Schulzeit einen Beruf wählen muss. Sie bewirbt sich auf Drängen ihrer Mutter um eine Laufbahn im sogenannten Conseil. Dort arbeiten die Wächter der Zeit und der Zeitreisen in andere Täler. Das läuft für sie eigentlich ganz gut, bis eine Tragödie ihr Leben erschüttert und total durcheinanderwirft.
Im Roman selbst gibt es große Zeitsprünge, die auch immer 20 Jahre betragen. 20 Jahre nach dem Anfang hat sie eine Begegnung mit ihrem älteren Selbst und beschließt ihr Schicksal zu verändern und versucht die Tragödie ihrer Jugend zu verhindern.
Ich finde das Buch sehr spannend. Nicht zuletzt, da es hier nur um die Auswirkungen von alternativen Entscheidungen geht und nicht um die Technik, die Zeitreisen gestattet. Hier muss man für die Reise 20 Jahre in die Vergangenheit oder Zukunft nur eine zweitägige Wanderung auf sich nehmen. Wenn man denn eine Erlaubnis erhält. Im anderen Tal müssen sich die Besucher auch mit einer Maske ausstatten und dürfen in keiner Weise eingreifen, denn sonst wäre die Zukunft und somit die eigene Gegenwart in Gefahr.
Auch sprachlich finde ich den Debütroman von Scott Alexander Howard durchaus gelungen. Ein Buch, das mich mal wieder zum Nachdenken angeregt hat.