Zwischen Büchern, Geheimnissen und Vergangenheit

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waldi2000 Avatar

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Schon die ersten Seiten dieses Romans haben mich sofort in ihren Bann gezogen. Kai Meyer versteht es wie kaum ein anderer, historische Fakten, Spannung und eine ganz eigene Atmosphäre miteinander zu verweben. Die Geschichte beginnt mit einer intensiven und fast filmischen Szene an der Amalfiküste, die sofort deutlich macht, dass hier mehr auf dem Spiel steht als eine einfache Liebesgeschichte. Kurz darauf verlagert sich die Handlung nach Patmos kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, wo es um eine geheimnisvolle Bibliothek, geraubte Bücher und die Macht des geschriebenen Wortes geht. Besonders beeindruckt hat mich die Figur Felix Jordan, ein Bibliothekar mit bewegter Vergangenheit, der nicht nur mit gefährlichen Situationen, sondern auch mit moralischen Fragen konfrontiert wird. Die philosophischen Gedanken über Apokalypse, Zeit und Geschichte regen zum Nachdenken an und verleihen dem Roman eine Tiefe, die weit über ein gewöhnliches Historienabenteuer hinausgeht. Gleichzeitig ist der Stil fesselnd und bildhaft, sodass man sofort in die Welt von 1945 eintaucht und gar nicht mehr aufhören möchte zu lesen. Als schließlich die Rückkehr nach Leipzig und das titelgebende Antiquariat in Aussicht stehen, spürt man, dass sich hier eine große, vielschichtige Geschichte entfalten wird – voller Geheimnisse, Bücher, Freundschaft und dunkler Vergangenheit. Diese Mischung aus Spannung, Historie und Literaturgeschichte hat mich absolut überzeugt und macht mich sehr neugierig auf den weiteren Verlauf des Romans.