absolut empfehlenswert

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alander Avatar

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Das Antiquariat am alten Friedhof ist der vierte Roman, der uns in das Graphische Viertel in Leipzig entführt. Für mich war es tatsächlich das erste Buch der Reihe. Da man sie aber unabhängig voneinander lesen kann, braucht es keinerlei Vorwissen. Ob einige der Charaktere bereits in den andern drei Büchern vorkommen, oder ob man sich ggf. Handlungsstränge spoilert, kann ich leider nicht beurteilen.

Kai Meyer ist einer meiner liebsten Autoren, weswegen ich große Erwartungen hatte und ich wurde nicht enttäuscht. Ich kam schnell in die Geschichte rein, es ist flüssig und sehr bildhaft geschrieben und trotz der Zeitsprünge zwischen 1930 und 1945 konnte ich der Geschichte gut folgen. Diese Sprünge haben das Buch sogar spannender gemacht, da oft mit einem Cliffhanger geendet wurde, wodurch ich nicht aufhören konnte zu lesen. Das sich die Geschichte schnell zu einer Art Krimi entwickelte, hat sein übriges getan.

Kleine Schwächen gibt es allerdings auch. Die Geschichte hat das gesamte Buch über ein angenehmes Tempo, nur auf den letzten ca. 100 Seiten wirkt es gehetzt. Zudem lernen wir eigentlich nur den Protagonisten Felix näher kennen, da die Geschehnisse die meiste Zeit aus seiner Sicht geschildert werden. Wirklich viel wissen wir dennoch nicht über ihn. Die übrigen Charaktere bleiben eher blass. Ich mochte dennoch viele von ihnen und auch ihre Beweggründe waren weitestgehend nachvollziehbar. Etwas mehr Charaktertiefe wäre wünschenswert gewesen.

Nichtsdestotrotz hatte ich viel Spaß beim Lesen und konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Das wird sicherlich nicht mein letzter Ausflug ins Graphische Viertel gewesen sein. Für mich eine klare Leseempfehlung!