Freundschaft und Verrat im Graphischen Viertel
1930: Felix stiehlt mit seinen Freunden manchmal seltene Bücher, um sie weiterzuverkaufen - bis sie sich mit russischen Unterhändlern einlassen und bald in Gefahr schweben. 1945: nach dem Krieg arbeitet Felix für die amerikanischen Alliierten und sichtet Bücher. Dann wird er zurück nach Leipzig gerufen, um mit dem angeblichen Vorleser Hitlers zu verhandeln. Sein altes Leben holt ihn ein.
Zusätzlich zu diesen Geschehnissen geht es im Roman plötzlich als Nebenschauplatz auch noch um einen Serienmörder, Okkultismus, die Zuständigkeiten nach dem 2. Weltkrieg und die mysteriöse Eva.
Auf den ersten Blick wirkt es alles ein bisschen viel. Während des Lesens ging es mir meistens weniger so. Das Buch hat auch 510 Seiten, da ist einige Zeit, vieles ins Laufen zu bringen und alles aufzulösen.
Ich fand es auch ganz spannend - wenn auch fiktional! - mehr über den Übergang zwischen amerikanischen und russischen Besatzern in Leipzig zu lesen; wer mit welchen Motiven dort was erreichen wollte. Das heißt nicht, dass ich das nicht manchmal etwas verwirrend und zu detailliert erzählt fand: Da war der amerikanische Nachrichtendienst, dann die Army, dann die Beschäftigten der PCB, die für die Library of Congress arbeiten. Dazu dann die Russen, die deutsche Polizei, ... Im Zweifel habe ich drüber hinweggelesen. Für die Handlung an sich waren diese Nuancen nicht so wichtig und den Lesefluss hat es nicht gestört.
Sprachlich hat mich das Buch abgeholt: Kai Meyer schreibt flüssig, bildlich und entwickelt schnell einen Zog, wegen dessen ich immer weiterlesen wollte. Die verschiedenen Mysterien im Buch helfen dabei sehr. Von der Atmosphäre her und den verschiedenen Rätseln, in deren Zentrum ein Buch steht, sogar auch dem Setting im aufkommenden/beendeten Faschismus, erinnert Das Antiquariat am alten Friedhof an Der Schatten des Windes von Carlos Ruiz Zafón.
Das Antiquariat am alten Friedhof ist der 4. Roman von Kai Meyer, der im Graphischen Viertel spielt. Ich habe die anderen Bücher noch nicht gelesen, freue mich nun aber sehr drauf. Wichtig für alle, denen es geht wie mir: Man muss die anderen Romane nicht gelesen haben, um dieses hier zu genießen. Ob frühere Figuren wieder auftreten, weiß ich noch nicht, auch nicht, ob ich mir unbewusst etwas aus den früheren Büchern gespoilert habe. Im Nachhinein kann ich aber sicher sagen, dass nicht auf Vorwissen aufgebaut wird.
Mir gefiel das Buch sehr gut, auch die Länge sollte nicht abschreckend. Als Buchliebhaberin fand ich es toll, ins Graphische Viertel und die Bücherstadt Leipzig vor dem 2. Weltkrieg einzutauchen - es hat mir gleich Lust gemacht, zur nächsten Buchmesse zu fahren und mir dann auch die Stadt nochmals ganz genau anzusehen.
Zusätzlich zu diesen Geschehnissen geht es im Roman plötzlich als Nebenschauplatz auch noch um einen Serienmörder, Okkultismus, die Zuständigkeiten nach dem 2. Weltkrieg und die mysteriöse Eva.
Auf den ersten Blick wirkt es alles ein bisschen viel. Während des Lesens ging es mir meistens weniger so. Das Buch hat auch 510 Seiten, da ist einige Zeit, vieles ins Laufen zu bringen und alles aufzulösen.
Ich fand es auch ganz spannend - wenn auch fiktional! - mehr über den Übergang zwischen amerikanischen und russischen Besatzern in Leipzig zu lesen; wer mit welchen Motiven dort was erreichen wollte. Das heißt nicht, dass ich das nicht manchmal etwas verwirrend und zu detailliert erzählt fand: Da war der amerikanische Nachrichtendienst, dann die Army, dann die Beschäftigten der PCB, die für die Library of Congress arbeiten. Dazu dann die Russen, die deutsche Polizei, ... Im Zweifel habe ich drüber hinweggelesen. Für die Handlung an sich waren diese Nuancen nicht so wichtig und den Lesefluss hat es nicht gestört.
Sprachlich hat mich das Buch abgeholt: Kai Meyer schreibt flüssig, bildlich und entwickelt schnell einen Zog, wegen dessen ich immer weiterlesen wollte. Die verschiedenen Mysterien im Buch helfen dabei sehr. Von der Atmosphäre her und den verschiedenen Rätseln, in deren Zentrum ein Buch steht, sogar auch dem Setting im aufkommenden/beendeten Faschismus, erinnert Das Antiquariat am alten Friedhof an Der Schatten des Windes von Carlos Ruiz Zafón.
Das Antiquariat am alten Friedhof ist der 4. Roman von Kai Meyer, der im Graphischen Viertel spielt. Ich habe die anderen Bücher noch nicht gelesen, freue mich nun aber sehr drauf. Wichtig für alle, denen es geht wie mir: Man muss die anderen Romane nicht gelesen haben, um dieses hier zu genießen. Ob frühere Figuren wieder auftreten, weiß ich noch nicht, auch nicht, ob ich mir unbewusst etwas aus den früheren Büchern gespoilert habe. Im Nachhinein kann ich aber sicher sagen, dass nicht auf Vorwissen aufgebaut wird.
Mir gefiel das Buch sehr gut, auch die Länge sollte nicht abschreckend. Als Buchliebhaberin fand ich es toll, ins Graphische Viertel und die Bücherstadt Leipzig vor dem 2. Weltkrieg einzutauchen - es hat mir gleich Lust gemacht, zur nächsten Buchmesse zu fahren und mir dann auch die Stadt nochmals ganz genau anzusehen.