Feinsinnig & im positiven Sinne sentimental

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kerstin69 Avatar

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"Das Archiv der Gefühle", treffender hätte der Titel dieses Buches nicht sein können.
In dem neuen Roman von Peter Stamm taucht man ab in die Gedankenwelt eines Mitfünzigers, der retrospektiv über sein Leben nachdenkt. Insbesondere darüber, wie es sich hätte entwickeln können, wenn er sich in der ein oder anderen Situation anderes verhalten oder entschieden hätte. Die vielleicht verpasste, unerfüllte bzw. nicht wirklich geäußerte Liebe zu einer Schulfreundin bildet dabei einen begleitenden roten Faden.

Peter Stamm widmet sich einer interessante Thematik, die unter Umständen Menschen mittleren Alters umtreibt, wenn sie auf Ihr Leben zurückschauen. Schön ist die angenehm nüchterne, einfache Sprache und der subtile Wechsel zwischen Fiktion und Realität, der die Erzählung sehr besonders macht. Vermutlich kein Buch für jedermann, aber sicherlich für Liebhaber der feinen, leisen Töne.