Immer währende Liebe

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Der Roman „das Archiv der Gefühle“ von Peter Stamm handelt von einem Dokumentaristen, der nach vierzig Jahren immer noch seiner Jugendliebe Franziska, die als Sängerin den Künstlernamen Fabienne trägt, nach. Sie führten eine Art platonische Beziehung. Nachdem der Protagonist, dessen Name nicht erwähnt wird, ihr seine Liebe gestanden hat, sie diese aber nicht erwiderte, trennten sich ihre Wege. Während Franziska sich für den Beruf als Sängerin entscheidet, studiert er und verbringt einige Zeit in Paris. Die zahlreichen Beziehungen, die er führte, bedeuteten ihm nichts, da seine wahre Liebe nur Franziska gilt. Als ihm seine Arbeit gekündigt wird, zieht er sich mit den ihm überlassenen Dokumenten immer mehr zurück. Doch alles ändert sich, als plötzlich Franziska vor ihm steht.
„Das Archiv der Gefühle“ war für mich als Leser zunächst etwas schwer zugänglich. Da der Leser die erzählte Welt nur aus den Augen des Ich- Erzählers wahrnimmt, muss man sich zunächst in diesen Außenseiter hineinversetzen. Im Verlauf des Romans erfahren wir immer mehr von dem Protagonisten, wie er die Welt wahrnimmt, wie er denkt und fühlt und sich immer mehr zurückzieht. Er hat Angst vor Gefühlen, vor Geborgenheit, vor Verantwortung und Entscheidungen. Ständig verschwimmt Realität und Fiktion, doch nach und nach weiß man diese als Leser zu unterscheiden. Und gerade dieser außergewöhnliche Schreibstil hat mich nicht mehr losgelassen. Dieses Buch hat mich außerordentlich gut unterhalten und ist absolut empfehlenswert.