"Was wäre wenn?"

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Der Roman "Das Archiv der Gefühle" umfasst ca. 192 Seiten.

Kurzer Plot:

"Geräusche, Gerüche, Lichtphänomene, Farben, so vieles fehlt noch in meinem Archiv, so viel Unbeschriebenes, Unerfasstes, Unerfassbares." - Seite 7

Der Protagonist (ohne Namen) in diesem Roman, ist jetzt 55 Jahre alt. Vor 5 Jahren verlor er durch die Digitalisierung seinen Job als Archivar.

In seinem ehemaligen Elternhaus, wo er seit dem Tod seiner Mutter wieder lebt, führt er im Keller seines Hauses sein Archiv weiter, und arbeitet akribisch an der Weiterführung.

"Das Archiv verweist nicht nur auf die Welt, es ist ein Abbild der Welt, eine Welt für sich." - Seite 15

Mit der Zeit gewöhnte er sich an sein einsames Leben, er brauchte die Stille in seinem Haus, mag keine Gesellschaft.

Nach und Nach lernt man den Archivar näher kennen. Er erzählt, wie er sich in seiner Schulzeit in Franziska verliebte. Wie sie gute Freunde wurden, aber kein Paar.

"Ein einziges Mal hatten Franziska und ich uns tatsächlich geküsst an ebenjener Straßenkreuzung, an der wir uns jeden Tag trennten." - Seite 43

Erst nach 30 Jahren stehen die beiden wieder in Kontakt. Beide haben ihr Leben gelebt, hatten ihre Beziehungen, und ihre Hoch und Tiefs.

Der Archivar will einen Neuanfang, raus aus seiner Routine, aus seiner Einsamkeit, seine Komfortzone verlassen, um endlich zu Leben.

Natürlich stellt sich für ihn auch die Frage: "Was wäre gewesen, wenn Franziska und er damals ein Paar geworden wären?

Fazit:

Der Roman ist in Ich - Form geschrieben. Der Protagonist nimmt den/die LeserInnen in seine Gefühlswelt mit, und reflektiert sein Leben dabei sehr ehrlich und selbstkritisch.

Ein ruhiges, aber sprachlich sehr gut geschriebenes Buch!

4. Sterne!