Der nächste große Historienroman (mit vermutlichem Reihenpotential), den Ullstein hier streng nach Schema F auf die Buchhandlungen loslässt: Wirklich neu ist weder das Setting (das postviktorianische London kurz vor dem ersten Weltkrieg) noch die Dramaturgie (armes, aber selbstbewusstes Mädchen kämpft um ein besseres Leben und für persönliches Glück), aber die Formel ist ja nicht umsonst zum Erfolgsgaranten für die Verlagshäuser geworden. Kann man als interessierter Leser durchaus mitnehmen, weil das Konzept nun mal ganz gut funktioniert - die Erwartungshaltung in Bezug auf Sprache und Stil sollte man aber vorher etwas herunterschrauben: "Das Auktionshaus" ist auffallend zweckmäßig verfasst worden. Nichts, was beim Lesen stört, aber lebendig erzählte Geschichte in Zeiten des Umbruchs sieht anders aus. Durchschnitt aus dem History-Bastelkasten, mit einem Zusatzpunkt für die sympathische Lady Sudbury. Macht alles in allem drei Sternchen.