Der Weg aus der Armut

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Sarah lebt mit ihrer großen Familie in Soho, einem ärmlichen Viertel von London. Gemeinsam mit ihrer Mutter arbeitet sie in einer Näherei. Als Lady Sudbury in dem Atelier eine Brosche und ihre Handschuhe liegen lassen hat, läuft Sarah hinter der Dame her, um ihr die Sachen zurückzugeben. Zum Dank erhält sie eine Belohnung. Doch das Geld wandert in die Hand ihres Vaters. Im weiteren Verlauf der Bekanntschaft bietet Lady Sudbury Sarah eine Anstellung als Gesellschafterin an. Sarah saugt das Wissen, das ihr Lady Sudbury vermittelt wie einen Schwamm auf und lernt, dass man durch Bildung mehr sein kann als das Leben einen vorgegeben hat. Nach und nach wird sie zu einer Expertin für wertvolle Gegenstände und beginnt im Auktionshaus Varnham‘s zu arbeiten. Sarah muss sich gegen Neider behaupten und darf sich keinen Fehler erlauben, so dass sie immer wieder schwerwiegende Entscheidungen fällen muss.

Das Buch liest sich wunderbar leicht und flüssig. Ein Verzeichnis der handelnden Personen am Anfang rundet die Geschichte ab. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und die Seiten fliegen nur so dahin. Schnell war ich in die Geschichte eingetaucht und konnte mich sehr gut in die Lage von Sarah versetzen. Die Lebenssituation der Familie zur damaligen Zeit war nachvollziehbar, gleichzeitig spürte man wie alle unter den rabiaten Vater zu leiden hatten. So war es verständlich, dass Sarah die Chance nutzt, als man ihr die Möglichkeit gab, das Elternhaus zu verlassen. Doch als der erste Weltkrieg ausbricht und die Männer in den Krieg ziehen, bekommen die Frauen die Gelegenheit sich zu beweisen. So steigt Sarah von der Schreibkraft zu einer Expertin für wertvolle Antiquitäten auf. Beim Lesen erhält man wie nebenbei noch einige interessante Details über die Arbeit in Auktionshäusern, aber auch die Liebe kommt in dem Roman nicht zu kurz.

Dieser Band endet offen, so dass man auf die Fortsetzung gespannt sein darf.