Eine scheinbar starke Protagonistin

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
imperatorwilma Avatar

Von

Sarah Rosewellwächst Anfang des 20. Jahrhunderts in einem der Elendsviertel Londons auf. Ihr leben scheint Zukunfts- und Perspektivlos, bis sie durch einen glücklichen Zufall die vermögende Kunstliebhaberin Lady Sudbury kennenlernt. So nimmt diese Sarah in ihren Haushalt auf und beginnt, diese als Kunsthistorikerin und Spezialistin für Antiquitäten auszubilden. Und so endet Sarah letztendlich im großen Auktionshaus Varnham's wo sie trotz Neid, Krieg und ihrer unrühmlichen Herkunft beginnt, erfolgreich in die Zukunft voranzuschreiten.

Ich muss sagen, dass ich wirklich hin und hergerissen bin, zwischen 3 und 4 Sternen. Denn einerseits hat mich die Geschichte wirklich gut unterhalten und ich bin auch wirklich nur so durch die Seiten geflogen. Der Unterhaltungswert steht also außer Frage, allerdings fand ich den Schreibstil der Autorin nicht überragend spannend oder herausragend, aber für einen Unterhaltungsroman bzw. einen historischen Roman durchaus passend. Was mir allerdings nicht ganz so gefallen hat, waren die Protagonisten. Ich fand sie recht flach und nicht besonders facettenreich. Sarah ist noch einigermaßen in Ordnung. Zwar hat auch sie einen recht einseitigen Charakter und sie hätte mehr Feinschliff bedürfen, aber sie war trotzdem in Ordnung. Die Nebenfiguren verschwammen aber recht schnell zu einem grauen Brei aus einheitlichen Protagonisten, die sich nur grob durch ihre Namen und gegebenenfalls durch ihr Aussehen unterscheiden. Etwas merkwürdig fand ich auch den hohen Verschleiß Sarahs an Feindinnen und Feinden, bzw. Bekannten, die sich dann urplötzlich gegen sie wenden. Das war mir dann oft zu schnell vorbeigezogen und wirkte auch nicht immer Authentisch. Thematisch hat mir die Geschichte wiederum recht gut gefallen. Das Auktionshaus als Setting empfand ich als einzigartig und spannend und es gab wirklich tolle Hintergrundinfos und Kunstwerke zu bestaunen. Auch die Flucht aus der sozialen Unterschicht und der Kampf für die Gleichberechtigung der Frau war in ersten Zügen vorhanden, hätte meiner Meinung nach aber noch mehr ausgebaut werden können.

Letztendlich hat das Buch einen recht hohen Unterhaltungswert, ist aber nichts Weltbewegendes. Trotzdem kann ich das Buch an diejenigen empfehlen, die gute und leichte Unterhaltung wünschen, und ich freue mich schon auf den zweiten Teil.