Toller Gesellschaftsroman

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ranke Avatar

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Sarah Rosewell lebt als junges Mädchen aus einfachsten Verhältnissen im London des frühen 20. Jahrhunderts. Sie und ihre Mutter arbeiten als Näherinnen, um die kinderreiche Familie durchzubringen. Der Stiefvater Harold vertrinkt das meiste Geld.
Durch Zufall lernt Sarah 1910 im Nähstudio die wohlhabende Lady Sudbury kennen, die sie nach und nach unter ihre Fittiche nimmt. Sarah ist lieb, wissbegierig und hat eine rasche Auffassungsgabe. So kommt es, dass sie nach einer Zeit als Gesellschafterin im Hause der Lady Sudbury zum Auktionshaus Varnham's kommt. Von der Sekretärin steigt sie im Laufe der nächsten Jahre (während des ersten Weltkriegs) zu einer talentierten Abteilungsleiterin im Auktionshaus auf.
Diese Story "vom Tellerwäscher zum Millionär" ist sprachlich und auch inhaltlich sehr gut umgesetzt. Die Menschen in Sarah's Umfeld, die Wirren und Verzweiflung des Krieges und die Entwicklung der Geschichte als solche sind spannend erzählt und gut nachzuvollziehen.
Das Cover des Buches zeigt eine junge Frau (Sarah) im einem eleganten weinroten Samtmantel vor der Kulisse Londons. Vom Himmel regnen goldene Sterne, die den Glanz Londons (so der Untertitel des Buches) darstellen.
Alles in allem ein sehr schöner Roman, der den Aufstieg einer jungen Frau aus dem Armenviertel durch Fleiß und Intelligenz beschreibt. Die Arbeit im Auktionshaus, die Recherchen dazu in den Adelshäusern kommen gut rüber und machen diesen Roman zu etwas Besonderem. Es geht zwar auch ein wenig um Liebe und Intrigen, aber im Vordergrund steht Sarah, die es als Frau schafft, sich in der Zeit des ersten Weltkriegs nach oben zu arbeiten - ohne Ellenbogen und mit sanftem Charme erreicht sie ihr erstes Ziel.