Vom Dunkel ins Licht

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annabelle Avatar

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„Glaub ja nicht dass du jetzt etwas Besseres bist. Du hast nichts gelernt, kommst aus der Gosse, und Du bist ein Nichts.“ Diesen Satz muss sich die junge Sarah Rosewell anhören.
Ausgespuckt von Mrs. Weaver, in deren Modesalon Sarah und ihre Mutter für wenige Penny schuften mussten.
Durch eine glückliche Fügung lernt Sarah die reiche Lady Gwendolin Sudbury kennen, die Sarah als Gesellschafterin in ihr Haus aufnimmt und ihr die Tür zu Bildung und einer besseren Gesellschaft öffnet.
So gelingt es Sarah, ihrem engen Elternhaus in Soho und vor allem dem trunksüchtigen und gewalttätigen Vater zu entkommen. Ihre Liebe zu schönen Dingen und ihr Gespür für deren Wert bleiben nicht unentdeckt und mit Hilfe ihrer Mentorin tritt Sarah eine Stelle im Londoner Auktionshaus Varnham´s an.
Hier trifft sie in dem Fotografen Philip Maynard ihre große Liebe. Doch eine Ehe ist ausgeschlossen. Der adelige Maynard muss sich an gesellschaftliche Standards und Familientradition halten und fügt sich in eine von seinen Eltern arrangierte Ehe.

Sarah geht weiter erfolgreich ihren Weg, steigt im Auktionshaus zur ersten weiblichen Expertin auf. Dabei spielen ihr die Umstände des ersten Weltkriegs in die Hände.
Doch ihr Erfolg wird ihr nicht von allen gegönnt. Neid und Missgunst sind die Schattenseiten.

Die Geschichte endet mit einem Cliffhanger. Sarah, die sich sowohl privat als auch beruflich in Wien aufhält, erreicht ein anonymer Drohbrief, der in London abgestempelt wurde. Und sie beschließt, London den Rücken zu kehren und in Wien einen Neuanfang zu wagen.

Der Roman hat meine Erwartungen nicht ganz erfüllt. Das Cover ist sehr schön gestaltet, auch der Klappentext ist ansprechend. Doch kommt die Geschichte dann ein wenig schleppend daher. Ich habe das Buch ein paar Mal aus der Hand gelegt, und es nicht vermisst. Es gibt viele Figuren, die nicht näher beschrieben werden. Dinge passieren, die nebulös bleiben und nur in einem Nebensatz beiläufig erwähnt werden. Dann lieber weniger Handlung und diese ausführlicher. Auch die Hauptperson Sarah bleibt an manchen Stellen blass. Gerne hätte ich die Verbindung zwischen Sarah und Philip etwas mehr im Vordergrund gesehen. Wie die Geschichte weitergeht erzählt die Autorin im zweiten Band, der im kommenden Frühjahr erscheint. Man darf also neugierig bleiben.