Zum Ersten, zum Zweiten....

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tochteralice Avatar

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Amelia Martin entführt ihre Leser mit "Das Auktionshaus" in vergangene Zeiten und in unbekannte Welten. Zumindest waren das Auktionshäuser bisher für mich. Ich hatte die Ehre, ein solches zusammen mit der Hauptfigur des Romans, Sarah Roswell, kennenzulernen. Und wie sie habe ich Feuer gefangen und hätte dieses Umfeld am liebsten gar nicht mehr verlassen!

Sarah wächst zu Beginn des 20sten Jahrhunderts in ärmlichen Verhältnissen in Soho in London auf - sie ist die älteste einer ganzen Reihe von Geschwistern und unterstützt ihre Mutter, wo sie nur kann. Auch in der Nähstube einer Modistin, denn die Mutter sieht nicht mehr so gut.

Durch Zufall wird Lady Sudbury, eine Dame der oberen Zehntausend auf sie aufmerksam und holt sie dort heraus - nicht als Zofe, sondern als Gesellschafterin. Was auch immer sie in Sarah sieht, sie gibt ihr die Möglichkeit, eine neue Welt kennenzulernen.

Unter anderem nimmt sie Sarah mit in ihr favorisiertes Auktionshaus Varnham’s, wo sie bald eingestellt wird und sich zur Expertin hocharbeitet. Parallel lernt sie ein anderes, ein neues Leben kennen - und auch den Mann ihrer Träume. Doch es folgen viele Tiefschläge, die oft mit dem Ersten Weltkrieg, der nun um sich greift, zusammenhängen, aber auch mit gesellschaftlichen Aspekten.

Mir hat nicht nur die Haupthandlung gefallen, sondern vor allem auch die Einbettung in die 1910er und 1920er Jahre und darin vor allem in die Kunstszene. Ein spannender und ungewöhnlicher Roman, den ich nicht aus der Hand legen konnte. Wer gerne in vergangene Zeiten und in ein ungewöhnliches Umfeld eintaucht, wird hier Gefallen dran finden!