Atmosphärisch, spannend, beklemmend und verstörend – ein genialer Thriller

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sekty Avatar

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Als der Sommerurlaub ansteht haben Henrik, Nora und ihr fünfjähriger Sohn Fynn Glück, denn Henriks Familie gehört ein Haus in Schweden. Dieses ist zwar jahrelang in Vergessenheit geraten, aber nun will die Familie es wieder auf Vordermann bringen und die Idylle dort genießen. Das Haus ist jedoch etwas heruntergekommener, als erwartet. Außerdem scheint in den letzten Jahren durchaus jemand hier gelebt zu haben. Die Eltern fühlen sofort eine Art Bedrohung, doch woher kommt diese? Von der Hütte? Von dem angrenzenden Wald? Während sie versuchen dieses ungute Gefühl abzustreifen, wird in der Nähe eine Kinderleiche gefunden und plötzlich ist Fynn verschwunden…

Wenn es sich nicht anhören würde, als würde ich einem Hund über den Kopf streicheln, würde ich glatt sagen: „Ja, was war das denn Feines!“.

„Wolfskinder“, das Debüt von Vera Buck, hat mir letztes Jahr schon sehr gefallen, weil es mich mit seiner Atmosphäre gefesselt hat. Ihr neuer Thriller „Das Baumhaus“ ist ebenfalls atmosphärisch, aber der Roman bietet dazu noch sehr viel Spannung.

Der Prolog war schon richtig fies und auch danach hält die vermeintliche Idylle nur kurz an. Ziemlich schnell wird es beklemmend, verstörend und extrem spannend – und das zieht Buck einfach mal die kompletten 400 Seiten durch. Die Geschichte wird aus zahlreichen Perspektiven geschildert, ohne dass man dabei durcheinandergerät. Man weiß jedoch bald nicht mehr, wem man glauben darf, was der Wahrheit entspricht, wo die Erinnerung trügt oder wer bewusst lügt. Es gibt zahlreiche Personen, die durchaus „böse“ sein könnten, oder legt Buck da nur falsche Fährten?

Ich hatte zwar nach ca. zwei Drittel der Geschichte zwei Vermutungen bzgl. des Geschehens, die beide auch zutrafen, aber es gab genügend andere Möglichkeiten, die mich weiter spekulieren ließen und das große Ganze fügt sich dann erst am Ende zusammen.

Fazit: Atmosphärisch, spannend, beklemmend und verstörend – ein genialer Thriller der deutschsprachigen Autorin Vera Buck, der einen niemals verschnaufen lässt – ach ja, und um ein Baumhaus geht es auch noch ;)