Idyllischer Wald? Fehlanzeige

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nati_wi Avatar

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Henrik und Nora wollen gemeinsam mit ihren Sohn Fynn ein paar Wochen im schwedische Västernorrland verbringen. Dort steht das etwas in Vergessenheit geratene Häuschen von Henriks Opa. Sie wollen es wieder auf Vordermann bringen, um es zukünftig als Ferienhütte zu nutzen. Doch schon bald nach ihrer Ankunft spüren sie eine unterschwellige Bedrohung, welche das Häuschen und den Wald umgibt. Als dann in der Nähe ein Kinderskelett gefunden wird und kurz darauf Fynn spurlos verschwindet, ist nichts mehr von der Bullerbü-Atmosphäre übrig…

Der Thriller startet schon mit dem Prolog extrem spannend und diese lässt das gesamte Buch nicht mehr nach. Die vermeintliche Idylle währt nur kurz, bevor es in den Tiefen der Wälder zu beklemmenden Szenen kommt, das Baumhaus mitten auf einer Lichtung ist nur eine davon. Es wird dabei aus der Sicht von mehreren Protagonisten erzählt, welche nach und nach Vergangenes mit der Gegenwart verknüpfen. Vera Buck schafft es dabei so ziemlich jeden verdächtig wirken zu lassen und so hat man beim Lesen lange Zweifel, wen man überhaupt noch trauen kann. Das beklemmende Setting des Waldes, die verschiedenen, extrem gut gezeichneten Charaktere und deren Sichtweisen sowie der tolle Schreibstil haben mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen lassen, ich musste es einfach in einem Rutsch durchlesen. Hat mir letztes Jahr „Wolfskinder“ schon sehr gut gefallen, ist der Autorin mit ihrem aktuellen Thriller aus meiner Sicht wieder ein unglaublich tolles Buch gelungen. So mag ich meine Thriller - große Leseempfehlung von mir.