Das Buchcover von "Das Baumhaus" gefällt mir in der Realität noch viel besser als es digital zunächst erschien: Die neongrüne Schrift ist ein absoluter Hingucker und diese Farbe ist auch seitlich an den Buchseiten ein sehr gelungener Kontrast zum sonst eher dunklen Design. Vera Buck hat einen wirklich mitreißenden, abwechslungsreichen Thriller verfasst, bei dem viele verschiedene Handlungsstränge schlussendlich aufeinander treffen und die einzelnen Schicksale irgendwie miteinander verwoben sind. Zentrale Fragen des Thrillers sind: Wer hat all die Kinder entführt und warum? Wo steckt Fynn? Diese Rätsel gilt es unter anderem zu lösen und das gelingt definitiv mit Bravour. Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und inklusive Gefühlswelt vom konfliktbehafteten Ehepaar Hendrik sowie Nora, der skurrilen und letztlich dennoch sehr sympathischen Ermittlerin Rosa sowie dem entführten Kind Marla. Die Charaktere sind sehr gut aufbereitet und wirken dadurch sehr lebendig und authentisch - wenn auch die Geschichte an sich natürlich sehr übertrieben, dennoch in sich glücklicherweise recht schlüssig, ist. Die Autorin schafft es durch ihren lebhaften und interessanten Schreibstil, viele unvorhersehbare oder zumindest eigenwillige Wendungen einzubauen. Diese Art von unvorhersehbarem Thriller bevorzuge ich und leider gibt es davon nicht allzu viele gute. Umso mehr schätze ich diese Lektüre, da sie mir nachhaltig in Erinnerung bleiben und definitiv zu meinen Favoriten hinzugefügt wird. Buck schafft es nicht nur starke Spannung vom Anfang bis zum Ende, sondern auch viel Gefühl, aufzubauen. So lassen die jeweiligen Schicksale und Motive definitiv nicht kalt, sie berühren intensiv. Auch die abstoßenden Charaktere üben eine gewisse Faszination, gar teilweise Mitgefühl, aus und so hallt die Geschichte noch einige Zeit nachhaltig im Kopf nach. Die Auflösung des ganzen Dramas macht traurig und nachdenklich zugleich. Unbedingte Leseempfehlung!!