Utopie Landleben

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Die Streitschrift des Autors beruht auf eigenen Erfahrungen: nach der Geburt des zweiten Kindes zieht die Familie von München aufs Land, weil sie sich mehr Freiheiten verspricht. Das Ergebnis ist viel Frustration offensichtlich. Denn die Familie erlebt die Enge, die soziale Kontrolle, das "Gemeine" der Landbevölkerung. Er spricht von einer grundsätzlichen Geisteshaltung, von angelegter rechter Gesinnung. Er geht bei der Begründung in seine eigene Kindheitserfahrung zurück, die von Ausgrenzung und Provinzialität geprägt war. Das belegt er mit zahlreichen Zitaten psychologischer und philiosophischer Autoren. Zwar spricht er viele Argumente an, die den Sehnsuchtsort Land relativieren. Vieles bleibt aber ein Klischee, vieles kann man im städtischen Umfeld genauso erleben. Die postiven Seiten wie Gemeinschaft, Hilfsbereitschaft werden nicht genug gewürdigt. Aber diese Provokation liest sich leicht und kann als Diskussionsbeitrag zur oft überbewerteten Landlust gesehen werden.