Gelungene Neuauflage eines Klassikers

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waldeule Avatar

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Leise und feinfühlig erzählt dieses schöne Buch vom Leben junger Frauen in New York Anfang der 50er Jahre. Ich konnte mich sehr gut einlassen auf das Buch, es hat  mich auf eine unterhaltsame, entspannende und interessante Reise in die in Mitte des vergangenen Jahrhunderts entführt.

Kapitelweise wird aus der Sicht von vier Freundinnen erzählt, die mit ihren Stärken und Schwächen sehr sympathisch und vor allem ganz normal sind. Die Variation zwischen den Erzälerinnen bringt einerseits Abwechslung, andererseits hätte ich manchmal auch gern sofort gewusst, wie es mit der jeweiligen Erzählerin weitergeht. Der Zeitraum des Buches erstreckt sich über ca. drei Jahre, in denen jede der jungen Damen ihre eigenen, individuellen Erfahrungen macht und an ihren Erlebnissen wächst.

Den unaufgeregten, gemächlichen Schreibstil der Autorin bzw. der Übersetzerin habe ich genossen, da damit sehr gefühlvoll ein detailliertes Bild der Figuren gezeichnet wird. Manche ihrer Vorstellungen, Wünsche und Träume passen nicht mehr in unsere Zeit, aber in vielen sind sie erstaunlich aktuell. Besonders erstaunt war ich, in diesem "alten" Buch (erschienen 1958) viele Gedankengänge zu finden, über die es sich auch heute langer nachzudenken lohnt.

Darüber hinaus bekam ich einen guten Eindruck vom Leben in einer amerikanischen Großstadt zu Zeiten von Stenotypistinnen und den Fräuleins vom Amt. Besonders gefreut habe ich mich über den Arbeitsplatz der jungen Damen bei einem Verlag, für einen Bücherwurm natürlich besonders interessant!

Den Vergleich mit "Sex and the city" finde ich ungüstig, so wirkte das Buch neben Cover und Klappentext auf mich eher abschreckend. Zum Glück habe ich doch in das Buch hineingelesen, ich hätte sonst wirklich etwas verpasst!

Fazit: Eine einfühlsame Zeitreise in das Gefühls- und Arbeitsleben junger berufstätiger Freuen in New York Mitte des vergangenen Jahrhunderts! Empfehlenswert!