Das Brombeerzimmer

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gelinde Avatar

Von

Das Brombeerzimmer, von Anne Töpfer

Cover:
Das Cover ist wunderschön, die Farben sprechen mich sofort an. Der „erhabene“ Druck verführt mich immer dazu, sanft darüber zu streichen und je nach Lichteinfall glänzt der Titel und die aufgedruckten Motive – einfach nur schön.

Inhalt:
Nora und Julian sind ein ganz besonderes Paar, sie nehmen sich immer extra ihre JuNo-Tage, an denen sie sich ganz besonders viel Zeit füreinander nehmen.
Beide lieben es, an diesen Tagen besondere Marmeladen zu kreieren.
Als Julian ganz unerwartet bei Joggen stirbt, bricht Noras Welt zusammen.
Eines Tages findet sie einen Brief von Julians Großtante Klara, zu der die Familie sämtlichen Kontakt abgebrochen hat.
Kurz vor seinem Tod hatte Julian Kontakt zu ihr aufgenommen, um Nora mit einem alten Familienrezept für Brombeermarmelade zu überraschen.
Nora macht sich auf die Suche nach Klara, die in der Vorpommerschen Boddenlandschaft lebt.
Und ganz langsam ergründet sie das Geheimnis um Klara, ihre Familie und die Geschehnisse der Vergangenheit.

Meine Meinung:
Die Geschichte beginnt überaus emotional, Noras Trauer ist mit allen Sinnen zu spüren und ich bin sofort in der Geschichte drin.
Doch der Schreibstil der Autorin ist so wunderbar warm und lebensbejahend positiv, dass ich als Leser nicht runtergezogen werde, sondern mit Nora und ihrer besten Freundin Katharina und später Mandy voll nach vorne schauen und spontan handeln und agieren kann.
Alle Charaktere sind etwas ganz Besonderes. Ob dies der griesgrämige Opa von Julian, oder die überbesorgte Mutter (die aber das Herz am rechten Fleck hat), oder dann Klara und ihrer „Freundin“ Hilde ist.
Auf jedenfall starke gefühlvolle Frauen, die sich nicht unterkriegen lassen und zeigen was wahre Freundschaft ist (und dabei so authentisch und echt wirken).

Die Landschaft in der Vorpommerschen Boddenlandschaft ist wunderbar eingefangen und beschrieben, am liebsten würde man die Koffer packen und zu einem Urlaub dorthin aufbrechen.

Die Liebes- bzw. Beziehungsgeschichten der drei Frauen werden sehr dezent und wunderschöne romantisch, sowie auch realistisch eingebaut.

Der Spannungsbogen wird zum Ende zu immer mehr aufgebaut. So viele Andeutungen und Hinweise, aber wenn man den Hintergrund nicht weiß kann man sich keinen Reim drauf machen – sehr gut gemacht.

Tja das Ende:
Es ist toll dass eigentlich alles ausgesprochen und geklärt ist.
Und doch bleibt der Phantasie so viel Raum um selber einige Fäden weiterzuspinnen.
Ein Happy End und doch ein Open End, sozusagen ein Beginn für einen Neustart!?

Autorin:
Anne Töpfer ist das Pseudonym der Autorin Andrea Russo, die bereits viele erfolgreiche Erwachsenen- und Jugendromane veröffentlicht hat.
Bereist als junges Mädchen kochte sie leidenschaftlich gerne mit ihrer Oma Marmelade ein.

Mein Fazit:
Ein wunderschönes zu Herzen gehendes Buch, das mich sofort in seinen Bann gezogen hat und in das ich mich einfach fallen lassen konnte.
Es hat mir wunderschöne Lesestunden geschenkt und die Rezepte lassen einem das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Von mir eine klare Kauf- und Leseempfehlung und volle 5 Sterne.