Eine leckere Familiengeschichte

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stmoonlight Avatar

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~ Cover ~

Frische Beeren, sanfte Farben, ein liebevoller Schriftzug und einfach ein Einband zum Anbeißen.

Das Cover ist einfach so wunderschön, dass es meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Ein Glück, denn sonst wäre mir diese schöne Geschichte entgangen!

~ Geschichte ~

Die Geschichte beginnt traurig, denn Julian stirbt. Plötzlich, ohne Vorwarnung. Nora, deren Herz noch immer an ihrem Mann hängt, kompensiert ihre Trauer, in dem Sie Konfitüre kocht. Genauso wie es immer getan hat. Jeden Sonntag. Für Julian. Nur gibt es nun niemanden mehr, der sie isst …

Durch einen merkwürdigen Kommentar stößt Nora auf einen Brief von einer ihr unbekannten älteren Dame. Angeblich ihre Großtante. Doch warum hat die Familie Klara nie mit einem Wort erwähnt? Welches Geheimnis soll hier verborgen bleiben?

Nora macht sich, samt ihrem Hund, auf den Weg in die Vorpommersche Boddenlandschaft, um genau das herauszufinden. Doch was sie letzten Endes findet, hätte sie sich so niemals träumen lassen.

Die Geschichte wirkt an keiner Stelle wie ausgedacht, vielmehr wie eine Art Biografie mit jeder Menge spannenden Komponenten und Überraschungsmomenten. – Ich hätte nicht gedacht, dass „Geschichte“ so spannend sein kann. ;) Viele Handlungsstränge sorgen für viel Action, verbinden sich aber am Ende zu einem großen Ganzen und sorgen für ein überraschendes Ende.

~ Schreibstil ~

Der Schreibstil ist einfach und lässt sich flüssig lesen. Tiefsinnige Kommentare (Zitate) bringen den Leser dazu, einen Moment Inne zu halten. Dieses ist auch wichtig, da die Handlung schnell voranschreitet und sehr viele Fragen unbedingt geklärt werden wollen. Diese „Atempause“ tat zwischendurch ganz gut.

Die Beschreibungen, besonders bei der Herstellung von Speisen, sind sehr detailreich und liebevoll. Ebenso wie die Protagonisten. Es wirkte mit keiner Zeile, als wären sie „nur“ erfunden.

~ Rezepte ~

Richtig toll – und auch unerwartet – fand ich die Rezepte im Buch. Schon beim Lesen, während die Protagonisten in den Schüsseln rührten und sich frisch gebackenes auf der Zunge zergehen ließen, bekam ich unbändige Lust diese Köstlichkeiten ebenfalls zu probieren. Am Ende einiger Kapitel findet sich praktischerweise ein Rezept. So lernt der Leser folgende Rezepte kennen:
Noras Holunderblütengelee, Brombeerkonfitüre mit Lavendelblüten, Noras Likör aus grünen Walnüssen, Klaras schwarze Nüsse, Mandys Gurkenlikör, Broiche im Glas und Klaras Erdbeerkonfitüre.

Alle Rezepte sind sehr einfach, leicht verständlich und ohne exklusive Zutaten zu bereiten, für die der Neugierige ein Vermögen zahlen müsste.

~°~ Fazit ~°~

Ein wundervoller Roman über Familie und Freundschaft mit einer Reise zwischen Vergangenheit und Zukunft, gewürzt mit einer guten Prise Humor, gedämpft mit einem Löffel Drama und gespickt mit Rezepten. Eine großartige Mischung an Geschichte verpackt zwischen einem wunderbaren Cover.