Seelenwärme

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heinoko Avatar

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Es gibt Bücher, die einfach nur unterhalten oder Bücher, die den Leser vor Spannung kaum atmen lassen, es gibt Bücher, die informieren oder Bücher, die trivial sind. Und es gibt Bücher, die berühren, so wie dieses hier. Aber dieser Roman beinhaltet noch mehr: Er transportiert eine Form von Seelenwärme, die weit jenseits esoterischer Heilsversprechung liegt.
Nora, Ende 30, eine Lebensmittelchemikerin, die Tiefkühlkost entwickelt, hat eine große Leidenschaft, nämlich das Zubereiten von Marmeladen nach eigenem Rezept. Wir steigen ein in Nora’s Geschichte, als ihr über alles geliebter Mann Julian gerade mal ein Jahr tot ist und Nora immer noch völlig gefangen ist in ihrer Trauer. Diese Trauer verwandelt sie in ausgefallene Marmeladenkreationen. Da taucht überraschend ein Brief von Großtante Klara auf, geschrieben vor mehr als einem Jahr an Julian, enthaltend ein Familienrezept für Brombeermarmelade. Nora macht sich auf den Weg von Oberhausen nach Vorpommern, um Tante Klara kennenzulernen. Dass sie noch viel mehr entdecken wird als weitere Marmeladenrezepte, ahnt sie noch nicht…
Das Buch ist geschrieben in einer einfachen, klaren Sprache ohne Schnickschnack, was es leicht lesbar macht. Ich habe lange überlegt, weshalb mich dieses Buch so besonders stark angerührt hat. Vielleicht sollte ich es so ausdrücken: In diesem Buch steckt mehr ehrliche Liebe als in jedem ausgewiesenen Liebesroman, Liebe zu Mensch und Tier, zur Natur. Hinter allem Traurigen blitzt Humor auf. Freundschaft ist unsagbar wichtig und Mut zur Kreativität. Rundum: Ein Buch, das die Leser-Seele streichelt, ganz und gar unspektakulär, aber dennoch lange nachwirkend…