wunderschöne Geschichte über Trauer, Freundschaft und ein Familiengeheimnis

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angeliques.leseecke Avatar

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*Inhalt*
Ein Jahr ist es her, seitdem Julian plötzlich an einem Herzinfarkt gestorben ist. Nora vermisst ihn sehr und zieht sich immer wieder in ihr Schneckenhaus zurück. Jeden Sonntag kocht sie weiterhin die verschiedensten Sorten von Marmelade, ein Ritual, welches sie mit Julian jahrelang gemacht hat. Es war ihr sogenannter JuNo-Sonntag.
Eines Tages findet sie in Julians Unterlagen einen Brief seiner Großtante Klara. Auch sie kocht für ihr Leben gern Marmelade und Julian wollte für Nora ein bestimmtes Rezept als Überraschung. Als Nora Julians Familie auf Klara anspricht, stößt sie auf eine Mauer aus Schweigen und Julians Opa verbietet Nora sogar, sich bei Klara zu melden. Das weckt Noras Neugier, und sie macht sich auf den Weg nach Mecklenburg-Vorpommern. Dort trifft sie auf eine agile Klara, die gerade vom Baum gefallen ist und ihr Bein schonen muss. Aber auch Klara hat ein Geheimnis… Kann Nora das Familiengeheimnis lüften?

*Cover*
Das Cover ist einfach traumhaft schön. Die Kombination weißer Hintergrund, farbige Beere und die schönen Macarons finde ich gut gelungen. Auch die Haptik gefällt mir sehr gut, ich muss es immer wieder in die Hand nehmen und sanft drüber streichen.

*Meine Meinung*
"Das Brombeerzimmer" von Anne Töpfer ist ein wunderschöner und einfühlsamer Roman über ein Familiengeheimnis. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und bildhaft, die Gefühle, die Trauer, die Einsamkeit aber auch die Freude und die neuerweckte Lebenslust beschreibt sie sehr authentisch, ich habe mit Nora gelacht, geweint und vor allem auch geschmeckt. Was für herrliche Rezepte von Marmeladen, Konfitüre, Likören und auch Torten. Da habe ich beim Lesen oft Appetit und Hunger bekommen. Das ein oder andere werde ich bestimmt einmal nachkochen. Und auch die Landschaftsbeschreibungen sind sehr lebendig und machen Lust sich das alles einmal anzuschauen. Insgesamt hat mich das Buch so gefesselt, dass ich es kaum aus der Hand gelegt habe und auch traurig war, dass ich die letzte Seite erreicht habe.

Nora ist eine tolle Frau, die in jungen Jahren schon einen schweren Schicksalsschlag erleidet hat. Ihre Trauer ist förmlich spürbar, und ich hätte sie gern in den Arm genommen. Die Veränderung, die sie im Laufe der Geschichte macht, ist sichtbar. Zwar verschwindet ihre Trauer nicht von heut auf morgen, aber lernt damit zu leben und fängt an, wieder die schönen Dinge im Leben zu sehen und zu genießen. Mit Franziska ist ihr eine ebenso taffe Freundin an die Seite gestellt worden. Und auch wenn diese Beziehungsprobleme hat, ist sie immer für Nora da. Ich mag diese beiden Frauen ungemein.
Und auch alle anderen Charaktere sind liebevoll beschrieben und finden ihren Platz in der Geschichte. Ein kleiner Wermutstropfen für mich ist das schnelle Ende. Hier hätte ich gerne mehr aus der Vergangenheit erfahren. Das offene Ende finde ich dagegen passend gewählt, alles ist auf einen hoffnungsvollen Weg gebracht worden und man kann sich als Leser die Zukunft selbst vorstellen.

*Fazit*
Diesen zauberhaften und atmosphärisch gut umgesetzten Roman kann ich nur wärmsten empfehlen. Wer Geschichten über Trauer, Liebe, Freundschaft, Familiengeheimnisse und einem Neuanfang liebt, muss dieses Buch unbedingt lesen. Von mir gibt es 5 Sterne.