Anspruchsvolles und poetisches Abenteuer

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
ellus Avatar

Von

Ich bin sehr beeindruckt von diesem Buch! Auf den ersten Blick ist es eine spannende, abenteuerliche Geschichte, mit zwei klugen, mutigen Kindercharakteren und anderen faszinierenden Figuren.
Gleichzeitig schafft es Autor David Farr, die Lyrik von Anna Achmatowa kunstvoll als zentrales Element in die Handlung einzuweben, und eine fiktive Welt zu erschaffen, die Kerneigenschaften von allen dikatorischen, totalitären Gesellschaften vereint - und die den jugendlichen Lesern zutraut, damit zurecht zu kommen. Krasnia und sein Herrscher Malstain lassen verschiedenste historische Persönlichkeiten und Handlungsmuster wiedererkennen, und die Geschichte zeigt Ungerechtigkeiten und Grausamkeiten, enthält echte Gefahren und Verluste.

David Farrs Erzählstil hat uns sehr gefallen, mitreißend und stimmungsvoll, ein bisschen britisch, immer ein Hauch Magie, die der grauen Realität gegenübersteht.
Die Gestaltung des Buches ist ebenfalls wunderschön, das tolle Coverbild mit den golden glänzenden Elementen macht sehr neugierig, und dann entdeckt man die Luftschiffe auf der Innenseite, und die Illustrationen der Kapitelüberschriften und der Gedichte...

"Das Buch der gestohlenen Träume" ist eine ganz besondere Geschichte, spannend und sehr zum Nachdenken anregend. Nach der Lektüre habe ich mit meiner (13-jährigen) Tochter sehr interessante Gespräche geführt, wie sie in bestimmten Situationen der Geschichte gehandelt hätte. Auch für erwachsene Leser sehr zu empfehlen, mit geschichtlichen und literarischen Vorkenntnissen kommen die verschiedenen Nuancen und Verweise noch besser zur Geltung.