Zäher Kampf gegen buch- und kinderfeindliche Welt

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la tina Avatar

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Regiert von einem kinderfeindlichen Präsidenten wachsen die Geschwister Rachel und Robert in Krasnia auf. Ein Land, in welchem man für kleinste Vergehen bereits verhaftet und gefoltert werden kann. Bei dem Versuch, ein magisches Buch vor der Vernichtung zu retten, wird der Vater der Kinder von den Soldaten des Präsidenten aufgegriffen und fortgeschafft. Fortan liegt es an den Kindern, das Geheimnis des Buches zu lösen und warum es das Schicksal ganz Krasnias entscheidend beeinflussen kann.
Erzählt wird die Geschichte von einem allwissenden Erzähler, wodurch das Ganze eine etwas märchenhafte Stimmung bekommt. Tatsächlich hat mir die Idee rund im das magische Buch der gestohlenen Träume, wer alles daran mitgewirkt hat und was es bewirken kann, ganz gut gefallen. Das Drumherum war mir für ein Kinderbuch jedoch zu düster. Der Präsident Charles Malstain regiert stark faschistisch, brutale Exekutionen und Foltermethoden finden Erwähnung und die Gewalt macht selbst gegenüber Kindern nicht halt. Generell geht es stellenweise thematisch sehr politisch zu mit Rebellen und Staatsflüchtlingen, das empfand ich im Gesamtpaket für das Alter der Zielgruppe einfach nicht mehr angemessen. Inmitten dieser politischen Themen versteckt sich ansonsten eine gar nicht mal so schlechte Grundstory, auch wenn sich meine Faszination zum Buch der gestohlenen Träume stark in Grenzen hielt, nachdem ich so einige Kapitel daraus kannte. Da hatte ich mehr erwartet nach all dem Brimborium rund um das Buch. Und auch ansonsten hatte der Roman so einige Längen, wodurch die Spannung ziemlich litt. Mögen andere vielleicht anders empfinden, mir fehlte zuweilen einfach das kindgerechte Abenteuer.
Mein Fazit: Mehr Abenteuer und Magie, dafür weniger Politik und Gewalt hätten der Geschichte gut getan.