Nicht der erhoffte Neuanfang – durchwachsen und langatmig

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lailaslesewelt Avatar

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Durchwachsen und langatmig
Potenzial bleibt ungenutzt

Sally Pages Roman Das Buch der neuen Anfänge erzählt die Geschichte von Jo Sorsby, die nach einer ungesunden Beziehung den Schreibwarenladen ihres Onkels übernimmt. Sie begegnet dort verschiedenen Menschen, die ihr Leben bereichern sollen, doch wirklich überzeugen konnte mich die Umsetzung dieser vielversprechenden Idee nicht.

Das Cover ist ein echter Blickfang – warm und einladend, es verspricht eine emotionale und inspirierende Geschichte. Leider hält das Buch dieses Versprechen nur bedingt. Das Thema "Neuanfang" wird zwar aufgegriffen, bleibt aber inhaltlich oft oberflächlich und verliert sich in langatmigen Passagen.

Jo als Protagonistin wirkt in ihrer Entwicklung unreif und ihre Interaktionen beschränken sich auf zufällige Begegnungen, meist mit älteren Menschen. Dabei bleiben die Figuren zwar sympathisch, aber zu blass, um wirklich in Erinnerung zu bleiben. Ihre problematische Beziehung zu ihrem Ex-Partner wird nur angerissen, was Potenzial für Tiefe und Dramatik verschenkt.

Auch der Schreibstil ist wenig überzeugend: Er wirkt oft kantig und holprig, was das Lesen an vielen Stellen erschwert. Die Geschichte zieht sich und verliert dadurch an Leichtigkeit, was den emotionalen Zugang erschwert.

Für Fans von Sally Page oder Geschichten, die das Leben mit all seinen Wendungen zeigen, mag der Roman dennoch einen Blick wert sein. Wer jedoch eine tiefgründige und runde Erzählung sucht, wird hier enttäuscht.

Ein Roman mit guten Ansätzen, der durch langatmige Abschnitte und eine unreife Protagonistin an Wirkung verliert. Empfehlenswert für Leser*innen, die Geduld und Freude an gemächlichen Erzählungen haben.