Von Friedhöfen und Freundschaften

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conny bee Avatar

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Das Cover ist sehr ansprechend und passt super zum Inhalt des Buches, denn Joanne kommt spontan mit ihrem Koffer im Schreibwarenladens ihres Onkels an. Sie soll ihn vertreten, während er sich im Altenheim erholt.

Doch Jo ist nicht nur wegen ihres Onkels dort, sondern auch für sich selbst, da gerade ihre Beziehung gescheitert ist und sie mit 39 nun nicht so genau weiß, was sie eigentlich möchte. Im Schreibwarenladen entdeckt sie alte Gewohnheiten wieder, findet neue Leidenschaften und vor allem auch neue Freunde. Nebenher hat sie auch sehr viel Zeit zum Nachdenken. Also begleiten wir sie als Leser, wie sie Stück für Stück Erkenntnisse gewinnt und ihren Weg findet.

Dabei stehen ihr Ruth (die flüchtige Vikarin), Malcolm (ein pensionierter Steuerberater), Eric (der Wikinger) und Lucy (ihre beste Freundin) zur Seite. Immer wieder kann man tollen Unterhaltungen folgen, die sich zwar meist um Freundschaft drehen, aber auch um Entscheidungen, Leidenschaften und die Liebe (zum Schreiben bzw. Schreibwaren). Ich habe sehr genossen mit Ruth, Malcolm und Jo im Pub zu sitzen oder über den Highgate Cemetary zu laufen. Man erfährt so viel und nimmt selbst glaube ich auch Einiges für sich mit. Auf jeden Fall ist es ein großes Loblied an die viel zu wenig gezeigte Liebe in Freundschaften.

Einen kleinen Stern Abzug gibt es von mir, weil Jo sich doch ab und zu wiederholt, wenn sie viel grübelt. Das fand ich zeitweise anstrengend und da hätte ich mir zum Beispiel einfach mehr Seiten an Dialoge mit anderen Charakteren gewünscht. Dennoch bin ich mit einem freudigen Gefühl aus diesem Buch hinaus und vielleicht schreibe ich demnächst wieder Mal einen Brief :)